365 Tage

Heute ist es soweit. Heute vor genau einem Jahr stand ich mit meiner Familie und Beeke am Flughafen Hamburg, den Rucksack gepackt, den Flug und die Hotels gebucht, bereit abzureisen. Jedenfalls einigermaßen bereit. Wenn ich heute meinen allerersten Artikel nochmal lese merke ich, wie aufgeregt ich damals war. Nach einem emotionalen Abschied saß ich am Gate und wusste wirklich überhaupt nicht, was auf mich zukommen sollte. Und heute kann ich stolz sagen: Ich hätte mir niemals auch nur ansatzweise erträumen können, wohin mich dieser Weg noch führen sollte.

Auch dass Beeke und ich es so lange zusammen aushalten, konnte ich damals nur hoffen. Immerhin haben wir jetzt seit 10 Monaten jeden einzelnen Tag zusammen verbracht, ohne eine Chance auf Freiraum, Privatsphäre oder ähnliches.

Ein ganzes Jahr von Zuhause weg zu sein, ohne vorher jemals wirklich weg gewesen zu sein, ist schon ein komisches Gefühl. Vor allem, weil ich noch immer nicht weiß, wann diese Reise ihr Ende finden wird. Ich habe mittlerweile wenigstens eine grobe Ahnung, aber wer weiß was bis dahin noch passiert.

Durch diese Reise musste ich natürlich auch viel zurücklassen – Freunde, Familie und ein „Zuhause“. Es gibt wirklich vieles, das ich immernoch sehr vermisse und worauf ich mich schon sehr freue, wenn ich zurück bin. Trotzdem könnte ich nicht glücklicher damit sein, die Entscheidung getroffen zu haben, einfach in den Flieger zu steigen und mir meinen jahrelangen Traum einer richtigen Weltreise zu erfüllen.

Dabei bin ich dankbar, für alles was mir auf dem Weg passiert ist. Alle Menschen, die ich kennenlernen durfte, alle Erfahrungen die ich machen konnte. Ich bin dankbar für alle, die diesen Text lesen und mir und uns damit zeigen, dass tatsächlich noch Menschen zuhause an uns denken. Ich bin genauso dankbar für alle Spenden, die uns erreicht haben und für alle Nachrichten, die wir in der Zeit bekommen haben.

Vor uns liegt noch ein langer Weg des Reisens. Wohl nicht so lang wie der, den wir schon bestritten haben, aber wir werden auch nicht mehr in diesem Kalenderjahr zurück nach Deutschland fliegen. Ich freue mich schon, sowohl auf alles was wir noch erleben dürfen, als auch darauf, irgendwann wieder Fuß auf deutschen Boden setzen zu können und von einem grummeligen „Moin“ begrüßt werden zu können!