Vier, Drei, Thai, Eins: 2568!
Weihnachten haben wir sehr gemütlich in unserem Hostel in Bangkok verbracht. Danach stellte sich für uns die Frage, wo wir Silvester verbringen wollen. Anders als vermutet, gibt es in der Hauptstadt zum Jahreswechsel nicht so viel zu sehen. Wenn man nicht in einen Club zum Feiern gehen möchte (was wir nicht wollten), bleibt einem nur noch eine Aussichtsplattform auf einem der Einkaufszentren. Diese soll allerdings so voll sein, dass man vom Feuerwerk nicht viel sehen kann.
Deshalb haben wir uns dazu entschieden Bangkok zu verlassen und den Start ins Jahr 2025 in Chiang Mai zu verbringen. Die Stadt liegt im Norden von Thailand und ist nach Bangkok die bekannteste Stadt und deshalb auch ein beliebter Ort für Touristen. Vermutlich ist auch das der Grund, warum alle Züge schon ausgebucht waren, wir haben deshalb den Nachtbus genommen.

Wir haben hier mal wieder gemerkt, dass unsere Art zu Reisen deutlich spontaner ist als die der meisten Anderen. Etwa eine Stunde außerhalb der Stadt wurde für Silvester ein Festival-Gelände aufgebaut. Dafür haben wir uns Tickets gekauft und brauchten deshalb eine Möglichkeit, um dorthin zu kommen. Nur durften wir leider feststellen, dass es absolut unmöglich ist, so spontan noch ein Auto zu bekommen. Nachdem wir mehrere Läden erfolglos abgeklappert hatten, konnte uns ein Verleih ab dem nächsten Tag einen Roller vermieten. Den haben wir dankend angenommen, immerhin kommen wir jetzt überhaupt dorthin. Unser zweites Problem war ein Hostel. Wir haben eine Straße gefunden, in der auf beiden Seiten nur Hostels waren, bestimmt an die 15 insgesamt. In jeder Rezeption haben wir nachgefragt und haben uns fast ein bisschen gefühlt, wie Maria und Joseph auf der vergeblichen Suche nach einem Raum. Allerdings hatten wir mehr Erfolg als die beiden, im letzten Hotel konnten wir tatsächlich zwei Betten in einem Mehrbettzimmer buchen. Damit hatten wir mehr Glück, als zuerst gedacht. Der Besitzer hat uns erzählt, dass die Unterkunft für die letzte Woche geschlossen war und er sich online noch nicht wieder angemeldet hatte, sonst wäre es dort bestimmt auch schon ausgebucht gewesen. Aus genau diesem Grund waren wir die erste Nacht dort auch nur zu dritt, ein wirklicher Traum!
Am 29.12. haben wir unser Gefährt für die nächste Woche abgeholt, einen Roller – für den wir eigentlich einen eigenen Führerschein bräuchten. Selbst am Verkehr teilzunehmen ist in Chiang Mai wirklich spannend, weil die Stadt sehr besonders aufgebaut ist. Die Stadt wurde 1296 gegründet und ist dementsprechend über 700 Jahre alt. Sie ist rechteckig, fast quadratisch, aufgebaut und wurde mal von einer Stadtmauer umschlossen, von der auch heutzutage noch einige Teile stehen. Im Inneren der Altsstadt befinden sich viele Tempel, Restaurants, Wohnhäuser und Hotels. Es gibt viele kleinere Straßen und mit dem Auto kommt man nur durch wenige davon. Zwischen dem Graben und den Häusern befindet sich eine größere Straße, die gegen den Uhrzeigersinn um die ganze Altstadt führt. Auf der anderen Seite des Grabens ist eine zweite, ähnlich große Straße, die um den Graben führt, allerdings im Uhrzeigersinn. Zwischen diesen beiden Straßen kann man mit U-Turns über Brücken hin und herwechseln. So kommt es auch, dass es auf einer normalen Fahrt, ohne falsches Abbiegen, zu der Nutzung von drei U-Turns kommen kann. Wir haben uns zwar grundsätzlich schon daran gewöhnt, aber so extrem wie in Chiang Mai ist mir das bisher noch nicht aufgefallen!
Am Abend sind wir mit dem Roller zu einer Brücke gefahren, wo die Stadt Chiang Mai einen Neujahrscountdown mit vielen Aktivitäten angeboten hat. Thies hat uns sehr sicher durch den chaotischen Verkehr gebracht, das traue ich mir bei so vielen engen Stellen mit ihm als Passagier aktuell noch nicht wirklich zu. So sind wir aber gut angekommen und waren beeindruckt davon, was dort auf die Beine gestellt wurde. Die Brücke war über und über mit gelben Licherketten umwickelt, sodass sie im Dunkeln wirklich schön geleuchtet hat. Der Hauptteil der Brücke hatte ein Dach aus blauen und violetten Lichterketten, von denen viele ein Stück hinuntergingen. Außerdem gab es einen kleinen Markt mit vielen Essenständen und eine Bühne, auf der verschiedene Künstler aufgetreten sind. Einmal in der Stunde gab es zusätzlich eine Wassershow mit mehreren Fontänen, die von Pontons auf dem Fluss abgefeuert wurden. So konnte man sie aus allen Richtungen gut sehen. Die ganze Show war zu Musik abgestimmt und wurde mit einem Feuerwerk beendet. Das alles war wirklich sehr beeindruckend, vor allem, da es bis Silvester ja noch zwei Tage waren! Zu diesem Zeitpunkt haben wir schon gemerkt, dass es eine sehr gute Entscheidung war für den Jahreswechsel nach Chiang Mai zu kommen. Es waren viele Menschen dort, aber es war nicht total überfüllt, also genau die richtige Mischung! Wider Erwarten waren nicht so viele Touristen dort. Wir waren zwar längst nicht die einzigen dort, aber es waren doch hauptsächlich Thais, die an dieser Brücke den Abend verbracht haben. Die Stimmung dort war wirklich gut und wir haben die Zeit sehr genossen. Bei der kleinen Bühne sind uns ein paar Dinge aufgefallen. Vor den eher unbekannten Musikern hatte sich eine kleine Menge versammelt. Anders als in Deutschland wurde aber eher wenig geklatscht, offenbar ist das hier einfach nicht so üblich. Auch grundsätzlich wirkten die Menschen deutlich unbeteiligter, als ich es gewohnt war. Außer zwei kleinen Mädchen tanzte oder wippte niemand mit, alle sahen nur sehr höflich nach vorne und haben teilweise gefilmt. Für mich wäre das nichts, bei einem Konzert (selbst wenn ich die Künstler nicht kenne) möchte ich eigentlich gerne mittanzen. Das sind wohl die kleinen kulturellen Unterschiede, die einem irgendwann unterkommen! Neben dem nicht-mittanzen bei den Konzerten haben wir uns bei den Straßenständen etwas zu Essen gekauft, die Shows bewundert und natürlich auch das eine oder andere Foto gemacht. Langsam kann Silvester kommen!

Den nächsten Morgen, naja vielleicht eher den Vormittag, haben wir in einem kleinen Restaurant verbracht. Es befindet sich in dem sehr schönen Garten eines großen, hübschen Wohnhauses. Die Besitzerin ist ca. 50-60 und war wirklich süß. Offenbar hatte sie heute zu wenig Eier gekauft, deshalb hat sie uns kostenlose Trauben gegeben, weil einer von uns ja darauf verzichten muss. Als Thies von sich aus darauf verzichtet hat, war sie ganz begeistert von dem „Gentleman“. Sie hat mir einen sehr begeisterten Blick zugeworfen und hat sich dann daran gemacht unser Essen zu kochen. Das kleine Restaurant ist wohl sehr beliebt, denn es waren noch ein paar andere Gäste vor uns dran. In dem hübschen Garten hat die lange Wartezeit aber auch nicht gestört, dort ist es wirklich schön zu warten. Es stehen dort mehrere kleine Bäume und Büsche, er ist ein bisschen zugewachsen und verwunschen. Das Highlight waren jedoch die Katzen, die durch dieses kleine Paradies gestreunt sind. Als das Essen auch noch wirklich gut war, stand für uns fest, dass wir noch öfter dorthin kommen wollten.
Abends sind wir das erste Mal zu unserem Festival-Gelände gefahren. Auch dort gibt es einen Silvester-Countdown und wir haben nicht nur für den 31., sondern auch schon für den 30. Tickets gekauft. Die Hinfahrt war deutlich unangenehmer, als erhofft. In Chiang Mai ist es schon etwas kälter, als in Bangkok und sobald man sich von der Stadtmitte entfernt wird es noch kälter. Das Gelände lag fast eine Stunde außerhalb und war dementsprechend weit von der warmen Stadt entfernt. Zusammen mit dem Fahrtwind haben wir ordentlich gefroren. Wir hatten zwar beide unsere Hoodies mit, aber die haben auch nicht lange etwas gebracht. Das erste Mal seit fast drei Monaten habe ich mir Handschuhe gewünscht, obwohl ich Thies schon als ersten windbrechenden Schutzschild vor mir hatte (der leider auch nicht viel gebracht hat). Am schlimmsten war auf der Fahrt aber die Ungewissheit. Es gab keine Hinweisschilder, ob wir auf dem richtigen Weg waren. Online war es nicht ganz eindeutig, wo genau wir hinmussten und wir hatten beide etwas Sorge, dass wir zur falschen Adresse fahren. Als die Umgebung immer ländlicher wurde und wir nur noch umgeben von Feldern waren, kam uns der Gedanke, dass das alles auch ein großer Scam sein könnte. Was ist, wenn es dieses Festival gar nicht gibt?
Zum Glück war dem nicht so! Gegen 19 Uhr sind wir beim Gelände angekommen, haben den Roller abgestellt, die Tickets vorgezeigt und waren dann auf dem Gelände. Dort war es ziemlich leer, aber trotzdem sehr schön. Es gab einen großen Tunnel, der zu allen Seiten mit bunten Laternen behangen war. Laternen hingen auch an einem großen Baum, kleine bunte Lichtkleckse im Dunkeln! Das eigentliche Gelände hatte zu beiden Seiten je eine Bühne und dazwischen viele Stände, wo man sich für Essensmarken mit Fruchtsäften, Fleischspießen, Salaten, Nudeln und anderem kaufen konnte. Auf den Bühnen gab es Tanzgruppen von Kindern, aber auch Gesang und Musiker. Die meisten waren ganz gut, aber einige waren leider etwas schief, vermutlich der Aufregung geschuldet. Auch wenn das Gelände ziemlich groß war, gab es für uns schnell nichts mehr zu sehen. Wir haben uns mal zu der einen, mal zu der anderen Bühne gesetzt.

Um 22 Uhr gab es eine kleine Feuerwerksshow. Sie war zwar nicht lange, dafür aber umso beeindruckender. Manche der Feuerwerkskörper waren so groß, dass sie den halben Himmel verdeckt haben. Ich hätte dem ewig zugucken können, leider war es nach fünf Minuten schon vorbei.
Die Rückfahrt war noch kälter, da hat es auch nicht geholfen, dass ich von der Hinfahrt immer noch ein bisschen durchgefroren war. Wir haben uns mit Musik und (vermutlich auch sehr schrägem) Singen versucht warm zu halten, waren aber trotzdem einfach nur erleichtert, als wir um kurz vor zwölf in unserem Hostel angekommen sind.
Den Silvestermorgen haben wir mit Ausschlafen und einem späten Frühstück verbracht. Gegen 18 Uhr sind wir wieder zu der Brücke vom 29. gefahren. Sobald wir dort waren, hatten wir ein kleines Dilemma. Bei der Brücke war die Stimmung deutlich besser, es gab mehrere kleine Feuerwerksshows (auch schon abends) und außerdem auch ein paar wenige Raketen, die von Privatpersonen gezündet wurden. Das hat sich mehr nach „zu Hause“ angefühlt. Und damit stellte sich für uns die Frage: wo wollen wir um 00:00 sein? Bei dem Gelände außerhalb hätten wir die Chance auf ein größeres Feuerwerk, dafür ist es aber auch kürzer und die Stimmung nicht ganz so ausgelassen. Wir haben uns letztendlich dafür entschieden den Abend bei der Brücke zu verbringen und dann nachts zum anderen Ort zu fahren.
Dieses mal war es bei der Brücke deutlich voller, als vor zwei Tagen. Ansonsten war aber alles sehr ähnlich. Konzerte, Straßenstände, die Lichterketten und natürlich die Wassershows auf dem Fluss. Es ist uns nicht leicht gefallen diesen Ort für eine Stunde Fahrt in der Kälte zu verlassen, aber immerhin waren wir besser ausgerüstet. Mit Jacken über den Pullis, Schal und in meinem Fall sogar Wollsocken war die Fahrt etwas erträglicher, aber kalt war es immer noch! Etwa auf dem halben Weg haben wir am Himmel ein helles, gelbes Licht gesehen. Mir war nicht direkt klar, was es ist, weil ich so etwas noch nie vorher gesehen habe. Eine Himmelslaterne! Sie zu sehen war wunderschön und ich habe mich noch mehr auf das Festival gefreut, denn dort werden auch Himmelslaternen steigen gelassen. Darauf freue ich mich mit am meisten!
Vor Ort war es ebenfalls deutlich voller als am vorherigen Tag. Mehrere große Reisebusse standen auf dem Parkplatz und wir mussten ein bisschen suchen, bis wir einen geeigneten Platz für unseren Roller gefunden haben. Vom Hostel hatten wir uns Knicklichter mitgenommen, die ich Thies zu Weihnachten geschenkt hatte. Mit leuchtenden Armbändern, Ketten und einem Haarreif ging es dann los!
Wir haben zwar bei der Brücke schon viel gegessen, trotzdem haben wir uns auch hier erstmal mit Nudeln, Fleischspießen und etwas zu trinken ausgerüstet. Und dann war es auch schon 23 Uhr und wir haben uns auf einer kleinen Wiese einen Sitzplatz ausgesucht.
Gerade nachdem Thies nochmal kurz losgegangen ist, um sich etwas zu trinken zu holen, begann mein Highlight des Abends. Die ersten Himmelslaternen wurden eine halbe Stunde vor Neujahr steigen gelassen. Erst waren es einige wenige, die hinter den Bäumen von einer anderen Wiese auftauchten. Aber nach und nach wurden es immer mehr, ein stetiger Strom kleiner Lichter am Nachthimmel. Für die nächsten 1.5 Stunden war der Himmel erfüllt von diesen kleinen Lichtpunkten und es wurden stetig neue steigen gelassen. Zum Glück hat Thies rechtzeitig zurück gefunden und so konnten wir diesen magischen Moment auch gemeinsam genießen. Leider konnten wir selbst keine Laterne steigen lassen, da das den höheren Preisklassen vorbehalten war. Aber schon das zuschauen war den Besuch dieses Festivals wert!

Viel zu schnell rückte Mitternacht näher und dann war es auch schon soweit:
10, 9, 8, 7, 6, 5, 4, 3, 2, 1…
Frohes neues Jahr!!!
(Wir sind euch übrigens weit voraus, hier in Thailand ist es schon das Jahr 2568.)
Das Feuerwerk war wirklich atemberaubend und ich wusste sofort, dass es eine gute Entscheidung gewesen war zu diesem Ort zu fahren. Wir hatten uns schon voher gefragt, warum ein Kran dort stand von wo die Feuerwerkskörper gezündet wurden. Einige Minuten später hatten wir unsere Antwort: Von der Spitze des Krans hing eine lange „Leiter“ herunter. Diese war offenbar gespickt mit Feuerwerkskörpern. So habe ich das erste mal in meinem Leben gesehen, wie Raketen nach links und rechts abgeschossen wurden, außerdem spiralförmig aus der Mitte heraus. Aber auch die „normale“ Show war wunderschön. Die bunten Explosionen waren riesig und es gab sie in allen Farben. Falls man es aus dem letzten Absatz noch nicht rausgelesen hat: Ich liebe Feuerwerksshows!
Diese Feuerwerke waren tatsächlich auch die einzigen in der Umgebung. Offenbar ist es in Thailand sehr üblich ein-zwei große offizielle Shows zu haben, aber keine privaten Feuerwerke. Dafür sind die großen aber umso beeindruckender, es lohnt sich also eigentlich auch gar nicht selbst etwas zu zünden.
Danach haben wir noch mit unseren Familien telefoniert und waren um halb eins schon fast alleine auf dem Gelände. Diese Chance haben wir genutzt, um auch die Teile zu erkunden, zu denen wir bisher keinen Zugang hatten. Niemand hat uns aufgehalten, denn auch das Sicherheitspersonal war schon längst weg. Das meiste war gar nicht so spannend, es gab mehr (mittlerweile leere) Essenstände und einen Bereich, in dem am Nachmittag wohl ein offenes Restaurant war. Spannend war nur die Bühne, auf der für die höchsten Preisklassen Shows gezeigt wurden. Nun, da niemand mehr da war, war die Bühne eine ideale Tanzfläche. Gerade als wir fertig waren, haben die Besitzer einiger Stände noch eine letzte Himmelslaterne steigen lassen. Diese einzelne Laterne war mindestens genauso schön, wie die hunderten, die gemeinsam vor ihr nach oben gestiegen sind. Wir haben sie mit unseren Blicken verfolgt, bis wir sie nicht mehr erkennen konnten. So wunderschön!

Wir sind gegen 02:30 bei unserem Hostel angekommen, haben dann noch mit unseren Familien telefoniert uns sind um vier hundemüde ins Bett gefallen.
Den ersten Tag des neuen Jahres waren wir dementsprechend müde. Wir haben nicht viel gemacht, außer das Hostel zu wechseln und abends auf einen Straßenmarkt zu gehen. Das war auch ganz gut, denn in den letzten Tagen habe ich mir wohl eine Erkältung geholt – und das, obwohl tagsüber meistens über 30 Grad sind! Die Unterschiede sind wir wirklich riesig, tagsüber 30 und nachts nur noch 15 Grad, da gewöhnt man sich nicht so schnell dran!
Am 03.01., dem letzten vollen Tag mit unserem Roller, haben wir noch einen großen Ausflug gemacht. Etwa drei Stunden nordwestlich von Chiang Mai liegt Pai, eine kleine Stadt, die als Touristenstadt hauptsächlich für den einfachen Zugang zu Drogen und das „Tipsy Tubing“ – mit Bier auf großen Badeinseln den Fluss runterfahren – bekannt ist. Aber auch die wunderschöne Landschaft in der Nähe ist bekannt. Selbst auf der Straße von Chiang Mai aus dahin soll man immer wieder tolle Aussichten haben. Wir sind also gegen 11 (ich war immer noch ein bisschen krank und habe uns eine Stunde aufgehalten) auf den Roller gestiegen und Thies hat uns nach Pai (und übrigens auch zurück) gefahren. Auch wenn die Altstadt von Chiang Mai sehr klein ist, gehen die Ausläufer der Stadt noch lange weiter. Die erste Dreiviertelstunde haben wir in den Außenbezirken der Stadt auf einer Schnellstraße verbracht. Danach wurde der Weg zum Glück Roller-Freundlicher, es macht wirklich keinen Spaß, wenn Autos direkt neben einem vorbei düsen. Danach wurde die Straße schmaler, kurviger und steiler. Da Chiang Mai in einem Bergtal liegt, geht es in so ziemlich jede Richtung nur bergauf. Die Ausblicke waren wirklich wunderschön, wir konnten immer wieder ins Tal und auf die gegenüberliegenden Berge gucken, da geht die Zeit viel zu schnell vorbei! Wir haben in einem kleinen Restaurant am Straßenrand Nudelsuppe gegessen. Das warme Essen tat sehr gut, denn im Schatten war es – mal wieder – arschkalt. Dafür konnten wir in jeder von Sonne beleuchteter Stelle wieder auftauen, es war also ein auf und ab der Gefühle!
Die Strecke war wirklich schön und Thies hatte auch viel Spaß dort zu fahren. Nur ein paar der Autofahrer haben etwas gestört, die in einem sehr hohen Tempo in den Kurven auf die Spur des Gegenverkehrs gefahren sind. In den Bergen fahren muss auch gelernt sein!

Gegen 15:30 sind wir in Pai angekommen und haben uns nach einmal Tanken auch schon wieder auf den Rückweg gemacht. Wir sind an einem Canyon vorbei gekommen. Dort gibt es viele Wanderwege, die durch hellen Kalkstein (oder Sandstein?) führen. Wir hatten leider nicht viel Zeit die Gegend zu erkunden, aber es sah aus wie der Traum eines jeden Wanderers! Spätestens hier haben wir beschlossen, dass wir Pai auf jeden Fall nochmal ausführlicher besuchen müssen.
Gegen 18 Uhr ist die Sonne untergegangen und wir waren froh, dass wir es da aus der bergigen Region schon rausgeschafft hatten. So schön es auch war, im Dunkeln sind die Wege etwas zu schlecht zu erkennen und zu befahren.
Mit diesem kleinen Ausflug endete unsere Zeit mit dem Roller, denn am nächsten Tag haben wir ihn schon gegen ein Auto getauscht und konnten unseren zweiwöchigen Roadtrip durch Nordthailand beginnen!

Ich bin neidisch! In Deutschland sind die Himmelslaternen verboten – und dabei sind sie so schön…
Klasse, dass Ihr gerade so aktiv und ausführlich schreibt. Es macht einfach Spaß zu lesen und dadurch teil zu haben. Danke!!
wieder super interessant, euer bericht! ich erinnere aus chiang mai den „uhrentempel“, wo man die imitate aller luxusuhren made in china kaufen konnte! viele grüße gisela (nur mit links, da rechte hand wegen glatteis kaputt ist)