Der große Start

Jetzt sitze ich hier, am Flughafen Hamburg am Gate und warte darauf, dass gleich das Boarding für meinen Flug nach Faro beginnt. Mein Koffer ist schon lange abgegeben, ich habe gerade eben noch meine Familie verabschiedet und jetzt bin ich… alleine. Ein komisches Gefühl, wenn ich daran denke, dass ich noch über 60 Tage komplett alleine sein werde. Bestimmt finde ich hin und wieder mal jemanden, mit dem ich reden kann, aber das Gefühl von Vertrautheit kommt mir jetzt schon total fremd vor. Das alleine fliegen ist überhaupt kein Problem, immerhin liebe ich das Fliegen, das Problem ist es, alleine anzukommen. Niemand ist da und wartet auf dich und genauso ist niemand da, der mit dir zusammen versucht, den richtigen Weg aus dem Flughafen und zum Hostel zu finden.
Neben diesem riesigen Respekt – und ehrlich gesagt auch Angst – den ich vor dieser Reise habe, ist natürlich auch viel Freude dabei. Ich weiß, dass ich unglaublich viel sehen werde, Eindrücke aus fremden Ländern und Kulturen haben werde, für die nicht jeder die Chance bekommt, diese zu erleben. Und ich bin dankbar. Dafür, dass ich die Möglichkeit habe, all das hier zu finanzieren, dafür, dass ich Menschen habe, die mich dabei unterstützen, die mir immer wieder eingeredet haben, dass es eine gute Idee ist, dieses Projekt durchzuziehen.

Und jetzt ist es soweit. Die ersten drei Flüge sind bezahlt, die ersten fünf Hostels auch, ich habe sogar schon zwei Hotels in Malaysien gebucht – was man halt so macht an einem Mittwoch Abend. In 40 Minuten bin ich bereits in der Luft, in vier Stunden wieder auf dem Festland und dabei offiziell in Portugal. Ich hoffe ich verbrenne dort nicht zu schnell, immerhin sind für die nächsten zehn Tage beständig über 30°C und kein einziger Regentropfen angesagt.
So oder so ist dieser Schritt, den ich gerade getan habe, der größte und wichtigste Schritt meines Lebens und genauso gespannt wie ich bin, was alles noch kommt, so freue ich mich auch darauf, es herauszufinden.

Das nächste Jahr wird (vorerst) das wichtigste und spannendste Jahr meines Lebens.
Auf geht‘s in den ersten Flieger.