Der große Start – Zwei
Hallo Menschen!
Erstmal zu meiner Person, damit hier keine Verwirrung entsteht: hier ist Beeke, nicht Thies!! Aber wer bin ich denn nun? Also, Thies und ich sind seit etwas mehr als 1,5 Jahren zusammen und hatten schon davor den Traum gemeinsam die Welt zu bereisen. Das wird jetzt endlich möglich! Denn während Thies in den letzten beiden Monaten Portugal und Marokko erkundet hat, habe ich noch gearbeitet und mich auf die bevorstehende Reise vorbereitet. Aber jetzt geht es auch für mich endlich los! Ab diesem Zeitpunkt werdet ihr hier also auch häufiger mal etwas von mir hören.
Doch bevor wir gemeinsam Südostasien entdecken, musste ich erstmal die Flüge hinter mich bringen. Ich bin zwar schon mehrmals alleine geflogen und kenne auch Flüge ähnlicher Länge (nach Kuala Lumpur bin ich jetzt insgesamt 27 Stunden unterwegs), trotzdem war es aufregend alleine nach Kuala Lumpur zu fliegen.
Am Mittwoch, dem 08.10. begann die Reise für mich. Meine Familie hat mich nach Hamburg zum Flughafen gefahren und mich auch bis zur Sicherheitskontrolle begleitet. Die erste Überwindung war es meinen Rucksack aufs das Laufband zu legen. In den letzten Wochen habe ich so viel Zeit mit Packen verbracht, da wollte ich ihn eigentlich nicht so einfach weggeben!

Die zweite und deutlich größere Hürde war dann der Abschied von meiner Familie. Zwar freue ich mich unfassbar auf die Zeit, die jetzt vor mir/uns liegt. Das heißt aber nicht, dass es leichter wird meine Familie einfach in Hamburg stehen zu lassen und in die Welt zu ziehen!
Aber unter vielen Tränen habe wir es geschafft und ich saß nur wenige Zeit später am Gate in Hamburg. Um 12 Uhr hat das erste Flugzeug mich nach einer knappen Stunde nach Frankfurt gebracht. Meine Sitznachbarin hat mich übrigens spontan zu sich nach Jamaica eingeladen (ich hätte nicht gedacht, dass man wirklich so schnell Kontakte knüpfen kann!). Wenn ich also jemals auf Jamaica bin, habe ich eine Ansprechpartnerin! Die sechsstündige Wartezeit in Frankfurt habe ich dann mit Lesen, Filmen und dem Erkunden des (sehr großen) Flughafens verbracht.
Um 17:30 habe ich mich in Richtung meines Gates begeben. Vielleicht etwas sehr zeitig, immerhin ging mein Flug erst um 19 Uhr. Aber ich hatte ja nichts besseres zu tun. Dachte ich, denn es stellte sich heraus, dass ich noch in Frankfurt meinen Antrag auf Einreise für Malaysia ausfüllen musste, damit ich weiterfliegen durfte. Damit hatte ich eigentlich erst in Kuala Lumpur gerechnet und war dementsprechend etwas überrumpelt. Zum Glück hatte ich genug Zeit und habe es beim dritten Anlauf tatsächlich geschafft den Antrag auszufüllen, ohne dass sich die Seite selbst geschlossen hat. Um 19 Uhr saß ich ohne weitere Zwischenfälle im Flieger nach Muscat. Passend zur Hauptstadt des Oman bin ich mit „Oman Air“ geflogen und hatte dort das erste Mal leckeres Flugzeugessen! Außerdem auch noch sehr nette Nachbarn. Mein direkter Sitznachbar hat es sogar ertragen, das ich ihn beim Schlafen mehrmals aus Versehen getreten habe. So viel Nachsicht hätte ich wohl ich nicht gehabt! Trotz netter und umsichtiger Nachbarn habe ich in der Nacht nur zwei Stunden Schlaf bekommen, Flugzeugsitze sind echt unbequem. Trotz Schlafmangel habe ich mich ziemlich wach gefühlt, da hat die Aufregung gut gegen gehalten, deshalb habe ich mir keinen Schlafplatz gesucht, sondern habe erstmal den Flughafen erkundet. Der Muscat International Airport ist aber auch ein sehr sehenswerter Flughafen. Alles ist blank poliert, riesig und wirklich beeindruckend. Und das alles hat man um 4 Uhr nachts fast für sich alleine. Zwar füllen sich die Gates etwas, wenn es später wird, aber es ist nicht alles voller Menschen. Unter anderem werden zwei gesamte Seitenflügel des Flughafens scheinbar überhaupt nicht genutzt. Zwei dutzend Gates in perfektem Zustand und das einfach menschenleer. Es war fast etwas gruselig dort durchzulaufen…
Mein letzter Flug ging dann wieder sieben Stunden lang und hat mich endlich nach Malaysia gebracht. Wieder hatte ich wirklich Glück mit meinem Sitznachbarn, denn dieses Mal war der Sitz neben mir auch frei. Im Schneidersitz konnte ich auch deutlich besser schlafen, die Zeit ging also viel schneller vorbei. Die letzte Stunde habe ich dann einfach aus dem Fenster geguckt und den ersten Blick auf Malaysia und Kuala Lumpur genossen. Die Stadt ist wirklich riesig und durch die vielen Waldstücke in den umliegenden Gebieten sieht es im Dunkeln aus, als würden die Straßen mitten durchs Nichts führen. Außerdem gibt es viele hohe Gebäude, die man nachts aus dem Flugzeug noch gut sehen kann. Das war mein erster kleiner Einblick auf diese neue Stadt in einem unbekannten Land.
Um 20:15 kam dann der Moment, auf den ich so lange gewartet hatte. Endlich auf malaysischem Boden! Als eine der letzten habe ich das Flugzeug verlassen und habe mich auf die Suche nach dem Ausgang begeben. Doch noch in den ersten paar Minuten in Kuala Lumpur ist mir ein Unterschied zu Deutschland und Europa aufgefallen. Denn auch wenn es in KL auch „normale“ Toiletten gibt, ist ein einfaches Loch im Boden auch sehr üblich. Auf der vollen Flughafentoilette habe ich ohne weiter darüber nachzudenken die erste freie Tür genommen und hatte dort meinen ersten kleinen Kulturschock.
Die Suche nach dem Ausgang hat länger gedauert, als zuerst vermutet. Selbst der Terminal-Wechsel war schon ein kleines Abenteuer. Ich habe dank der Sprachbarriere kein einziges Wort der Mitarbeiter verstanden und konnte nur hoffen, dass mich der klapprige und wenig vertrauenswürdige Bus in die richtige Richtung bringen würde. Das hat er zum Glück auch getan und ich war damit schonmal im richtigen Terminal! Da habe ich zuerst mal meine Familie angerufen, um ihnen zu erzählen, dass ich gut gelandet bin. Dann kam ein erstaunlich schwerer Part: den Ausgang finden! Pfeile in alle möglichen Richtungen, Kreuzungen mit mehr Richtungen als vorhandenen Pfeilen und zu viele unbekannte Sprachen haben es nicht einfacher gemacht. Also habe ich erstmal meine mitgebrachten Euro in Malaysische Ringgit umgetauscht und habe mit richtigem Geld in der Tasche tatsächlich irgendwie den Ausgang gefunden!
Nach einer Viertelstunde warten an der Einreisekontrolle war mein Pass erfolgreich gestempelt und ich hatte die Einreise offiziell geschafft. Thies hatte mich schon vorgewarnt, dass mein Rucksack auch einfach auf dem Boden liegen könnte, deshalb war ich auch noch entspannt, als er auf dem Laufband nicht auffindbar war. Tatsächlich habe ich ihn ein paar Ecken weiter auf einem Haufen anderer Gepäckstücke gefunden.
Und dann trennte mich plötzlich nur noch ein letztes Tor von dem wirklichen Beginn dieser großen Reise.
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Genau hinter diesem Tor wartete ich, Thies, bereits seit einer Stunde auf Beeke. Bereits drei Stunden vorher hatte ich mich auf den Weg zum Flughafen gemacht, um sie von dort abzuholen. Alleine die Fahrt zum Flughafen war jedoch ein Problem, denn nachdem zuerst der Bus zum Hauptbahnhof nicht kam, musste ich zur nächsten kleinen Zugstation laufen um den Zug zum Hauptbahnhof zu nehmen. Natürlich kam auch der Zug zu spät und so langsam wurde es knapp, denn an besagter Haltestelle durfte ich noch von dem Zug zum Busbahnhof wechseln und dort wiederum auf den nächsten Bus warten, welcher mich daraufhin zum Flughafen bringen sollte. Offiziell am Gate angekommen ist Beekes Flieger um 20:10 Uhr, mein Bus am Flughafen erst um 20:15 Uhr. Ich beeilte mich also durch die Gänge und Rolltreppen und verfolgte den Weg, den ich nur 48 Stunden vorher selbst in die andere Richtung gelaufen bin. Etwa um 20:20 Uhr war ich dann endlich auf der Seite des Tors, wo noch viele andere auf ihre Bekannten warteten. Nach und nach strömten immer wieder Menschen durch die Tore und ich wartete weiter auf Beeke. Und nach etwa einer Stunde warten, war es dann auch so weit. Klar, ich hätte mir auf dem Hinweg auch einfach mehr Zeit lassen können, aber das wusste ich zu dem Zeitpunkt ja nicht. So oder so trennte uns beide in diesem Moment nur noch das Tor.
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Ab jetzt beginnt unsere Reise zu zweit!
Wie schön!!! Endlich zusammen, das freut mich! Genießt das Inselleben! Liebe Grüße
Welch wunderbar aufregender Start in die Reise zu zweit! Abschied, Hürden, Verwirrungen, Kontakte und endlich das Wiedersehen… Ihr könnt unglaublich stolz sein auf Euch! Ich freue mich schon sehr auf den nächsten Artikel!
Liebe Beeke, lieber Thies,
was für eine aufregende und spannende Zeit nun vor, aber auch schon hinter Euch liegt.
Wir wünschen Euch von jetzt an eine wunderschöne, gemeinsame Reise und freuen uns, durch die tollen Berichte ein wenig dabei sein zu dürfen. 😊
Deine anderen Beiträge waren großartig Thies und ich habe sie mit Begeisterung gelesen! Vielen Dank dafür! 😉
Alles Gute für Euch und bis ganz bald,
Katrin und Chiara