Georgetown – Touristen und Tempel

14. – 18. November

Georgetown ist eine Stadt auf einer kleinen Insel bei Penang. Es gibt sowohl eine Brücke als auch eine Fähre, die diese Insel mit dem Festland verbinden.
Als wir nach einer mehrstündigen Busfahrt endlich in Penang angekommen sind, haben wir festgestellt, dass wir Osmo, die Action-Kamera von Thies, im Auto in Ipoh haben liegen lassen! Den ersten Tag in Georgetown habe ich also alleine verbracht, während Thies mit dem Bus nochmal zurückgefahren ist, um die Kamera zu holen…
Die Fähre nach Georgetown ist wirklich günstig und man hat auf der halbstündigen Fahrt einen schönen Blick über die Brücke zur Insel und auch über die „Skyline“ von Georgetown. Die Stadt selbst ist hauptsächlich für Street-Art und als kleiner Touristenhotspot bekannt. Es gibt dort viele Souvenir-Geschäfte und viele Wände sind bemalt. Manches sind einfach Bilder, andere eher Karikaturen.
Unser Hotel liegt mitten in einem Gebiet, was von kleinen Restaurants und vielen Straßenständen umgeben ist. Außerdem gibt es dort auch viele Bars, was in dem muslimischen Malaysia eigentlich eine Seltenheit ist. Man merkt den Einfluss der Touristen also deutlich!

Georgetown bei Nacht


Wir haben unsere Tage hauptsächlich damit verbracht durch die Straßen zu laufen und uns die Wandbemalungen anzusehen. Alle Gassen waren sehr bunt und lebhaft. Es hangen Girlanden und Lampions über der Straße, viele Graffitis und gemalte Bilder waren überall im Viertel verteilt. Außerdem gab es wirklich eine Vielzahl von kleinen gemütlichen Cafés (alle ziemlich teuer), Schmuckläden, Souvenirshops und vieles mehr. In den bekannten Straßen war auch einiges los, dort sind Touristen aus aller Welt unterwegs.

Kleine Straße in Georgetown

Wir haben dort tatsächlich auch etwas für uns gefunden. In einem kleinen Laden voller Ketten, Armbänder und Ringe haben wir uns jeder ein Armband rausgesucht. Wir wollen versuchen aus jedem Land eins mitzunehmen, das aus Malaysia haben wir jetzt also!
Aber auch, wenn diese kleinen Gässchen sehr schön waren, war uns das trotzdem recht schnell langweilig. Vor allem, weil außerhalb der „Touristenstraßen“ kaum noch etwas los war, nach einem Nachmittag in Georgetown hatten wir das meiste dementsprechend schon gesehen.


Also haben wir am 17. November noch etwas besonderes gemacht. Etwas außerhalb von Georgetown in der Mitte der Insel liegt der Kek Lok Si Tempel. Das ist der größte buddhistische Tempel in ganz Malaysia! Wir sind mit dem Bus zu einer nahegelegenen Haltestelle gefahren und sind dann das letzte Stück gelaufen. Der Tempel liegt auf einem Hügel und ist deshalb schon von weitem zu sehen. Die einzelnen Gebäude haben alle gelbe Dächer und sind auf unterschiedlichen Höhen angeordnet. Das sieht schon aus der Ferne wirklich beeindruckend aus!
Auf dem Gelände des Tempels hat schon direkt ein absolutes Highlight auf uns gewartet. Direkt neben dem Eingang war vor der wunderschönen Kulisse der Tempelgebäude ein großer Teich. Darum herum lagen mehrere Steine und kleine Felsen. Diese waren wiederum über und über bevölkert von Schildkröten! Es gab sie in den unterschiedlichsten Größen und Farben, wenn ich es richtig gesehen habe sogar unterschiedliche Arten! Auch das ganze Wasser war voll mit ihnen. Neben dem Teich war ein Stand, an dem man Salat für die Tiere kaufen konnte; deshalb waren ebenfalls viele Schildkröten im Wasser vor uns.

Schildkröten beim Kek Lok Si

Nach (meiner Meinung nach zu kurzer) Zeit sind wir weiter nach oben gegangen. Denn die eigentliche Tempelanlage ist weiter oben auf dem kleinen Berg.
Man konnte verschiedene Gebäude auf verschiedenen Höhen besuchen. Alle davon waren reich verziert, mit goldenen Ornamenten, kleinen und großen Statuen und natürlich einem Altar. Außerdem standen dort oft Räucherstäbchen zum Anzünden in den Tempeln und Blumenkränze auf dem Altar selbst. Hinter den Altaren war oft eine besonders große Buddha-Statue. In verschiedensten Posen und mit unterschiedlichen Mimiken, aber immer ausschließlich aus Gold.

Tempel der 10.000 Buddhas


Am beeindruckendsten war für mich aber die große Statue, ganz oben auf dem Berg. Zwischen sechzehn Steinsäulen und unter dem darauf befindlichen mehrstufigen Dach stand dort eine 36 Meter hohe Steinstatue der Göttin Guanyin, der Göttin der Gnade.

Guanyin Statue beim Kek Lok Si

Vor ihr ist ein großer Platz, von dem man über die darunterliegenden Tempel und die Stadt blicken kann.

Die Göttin stand etwas dahinter auf einem erhöhten Podest. Leider war der Bereich nicht für uns zugänglich, aber auch von unten war es schon wirklich beeindruckend.

Ich bin sehr dankbar so einen wichtigen spirituellen und heiligen Ort sehen zu können, selbst wenn er für mich diese Bedeutung nicht hat. Zwar waren hauptsächlich auch andere Touristen dort, aber es gab auch viele Buddhisten, die dort nicht nur zum Photos machen waren. Es ist immer wieder spannend so nah an anderen Religionen und Kulturen zu sein (auch wenn ich oft keine Ahnung hatte, was genau die Menschen dort konkret tun). Auf jeden Fall ein wirklich beeindruckender Ort.
Den Abend haben wir dann auf einem etwas abgelegeneren Steg verbracht und von dort den Sonnenuntergang über der Stadt beobachtet.

Sonnenuntergang vom Steg in Georgetown

Allerdings wurden wir vom kommenden abendlichen Gewitter vertrieben. Gerade rechtzeitig vor dem Regen haben wir es noch in unser Hotel geschafft!
Und so neigte sich unsere Zeit in Georgetown auch schon dem Ende zu, denn am nächsten Tag ging es schon weiter an den nächsten und letzten Ort in Malaysia!