Katze in Not!
Eines Abends haben wir in Yogyakarta eine verletzte Babykatze gefunden. Wir haben uns dazu entschieden sie in eine Klinik zu bringen und dort behandeln zu lassen. Dank Eurer Hilfe konnten wir die Augenoperation komplett von euren Spenden bezahlen und der kleinen Katze geht es mittlerweile wieder gut.
Update 7 vom 10.06.
Dies ist es nun, das letzte Update in dieser überraschenden Geschichte! Seit dem letzten Update ist eine große, letzte Veränderung passiert:
Revna ist nach langer Zeit im Krankenhaus endlich in ihrem neuen Zuhause angekommen! Sie ist nicht bei unserem Hostelbesitzer, wie wir ursprünglich geplant hatten. Bei der Abholung hatte die Klinik offenbar empfohlen sie in ein ruhiges Umfeld zu bringen, damit sie sich dort noch weiter von der Operation erholen kann, bis sich ihre Wunden vollständig schließen.
Da im Hostel zwei andere Katzen leben, ist dieser Ort für eine immernoch geschwächte junge Katze kein guter Ort. Deshalb hat der Besitzer unserer Unterkunft in Yogyakarta sie zu einem guten Freund von sich gebracht. Die Familie dieses Freundes mag Katzen offenbar sehr gerne, hatte selbst aber noch keine. Es scheint also ein perfektes Umfeld für Revna zu sein! Seit ihrer Ankunft dort haben wir ein paar Videos erhalten, in denen sie hungrig aus einer großen Schüssel mit Katzenfutter frisst. Ihr scheint es wirklich gut zu gehen, was uns sehr froh macht.
Am Ende hat diese erst traurige Geschichte doch ein sehr gutes Ende genommen. Ich hätte nie gedacht, dass mir ein kleines fremdes Wesen nach so kurzer Zeit so ans Herz wachsen könnte, weshalb ich umso glücklicher bin, dass für sie jetzt eine eigene Familie gefunden wurde!
Vielen Dank für Euer Interesse, Eure Unterstützung und nicht zuletzt natürlich auch für die Spenden, die so zahlreich waren, dass wir der neuen Familie sogar ein bisschen Geld für die bestimmt noch anstehenden Impfungen und Arztkosten überweisen konnten. Danke!
Update 6 vom 25.05.
In der letzten Zeit ist viel passiert, aber dieses Update wird vermutlich eines der letzten sein. Wir haben uns lange nach Sheltern oder Tierheimen umgesehen, die bereit wären Revna aufzunehmen. Allerdings gibt es dafür viele Bedingungen, sie müsste zum Beispiel gegen Tollwut geimpft sein. Dafür haben wir aber keine Zeit mehr, denn unser Visum hier läuft langsam aus.
Deshalb haben wir uns einfach an unseren Hostelbesitzer gewendet. Er hat bereits zwei Katzen und war auch ohne zu Zögern bereit sie aufzunehmen. Schweren Herzens haben wir sie also in Yogyakarta zurück gelassen und uns weiter nach Osten bewegt. Ab jetzt ist Revna offiziell in seiner Verantwortung.
Trotzdem bekommen wir weiterhin die Updates von der Klinik, die mich sehr beruhigen. Die ersten der Operation wurden bereits entfernt und auch der Rest verheilt sehr gut. Sie ist aktiv, isst viel und scheint sich alles in allem sehr gut zu erholen. In ein paar Tagen kann sie abgeholt werden und muss dann nur noch selten zu medizinischen Nachsorgeuntersuchungen in die Klinik.
Es sind noch ein paar Rechnungen offen, die wir dank eurer vielen Spenden komplett bezahlen können! Ich bin noch immer sehr gerührt von eurer Hilfsbereitschaft und wie gut alles gelaufen ist. Tatsächlich haben wir sogar etwas zu viel Geld bekommen. Das übrige Geld (ca. 30€) werden wir dem Hostelbesitzer überlassen, damit er davon die anstehenden Impfungen und etwas Futter kaufen kann.
Ich werde mich hier auf jeden Fall noch ein letztes Mal melden, wenn Revna in ihrem neuen Zuhause angekommen ist und dann beginnt für sie ein komplett neues Leben, was ihr euretwegen ermöglicht wurde. Vielen Dank!
Update 5 vom 16.05.25
Wir bekommen jeden Tag eine WhatsApp-Nachricht von der Klinik, in der sie grob Revnas Verfassung zusammenfassen. Besonders gefreut hat mich heute die Anmerkung: eat a lot. Nachdem sie gestern fasten musste, hatte sie heute natürlich großen Hunger und hat sich vermutlich sehr darüber gefreut wieder etwas essen zu können.
Als wir sie am späten Nachmittag besucht haben, war sie ganz guter Dinge. Ihre Verfassung ist stabil und sie scheint die OP bisher recht problemlos überstanden zu haben. Ihr Auge sieht (trotz der Nähte) schon viel besser aus als gestern und sie konnte sich einigermaßen normal bewegen, nur eingeschränkt durch den Infusionszugang an ihrer Hinterpfote. Sie scheint also nicht allzu schlimme Schmerzen zu haben und hat unsere Hände durch den Käfig verfolgt. Revna hat sich ausführlich streicheln und kraulen lassen, war jedoch weniger aktiv, als in den letzten Tagen. Wer kann es ihr nach einer solchen OP verdenken? Am Ende unseres Besuchs hat sie sich in einer Käfigecke zusammengerollt und geschlafen, so ein süßes kleines Fellknäuel!
Leider hat sich bisher kein anderer Shelter mehr gemeldet, wir werden sie in den nächsten Tagen nochmal anschreiben oder anrufen, so viel Zeit haben wir ja leider nicht mehr.
Update 4 vom 15.05.25
Um 13 Uhr sind wir in der Klinik angekommen, um Revna ein letztes Mal vor der Operation zu besuchen. Wir wurden von einem sehr genervten und wütendem Katzenkind begrüßt. Wegen der Narkose später darf sie natürlich weder etwas essen noch etwas trinken. Dieses ungewollte Fasten hat ihr überhaupt nicht gefallen und sie hat sich laut miauzend darüber beschwert. Sie hat sich trotzdem streicheln lassen und war auch aktiv, war aber deutlich unruhiger als bei unseren letzten Besuchen – verständlich!
Obwohl sie mit ca. zwei Monaten eigentlich schon entwöhnt sein sollte, hat sie versucht an meiner Hand zu saugen, offenbar auf der Suche nach Milch. Sie hat ihre Suche nach Essen einfach nicht aufgegeben und war auch nicht erfreut, dass wir überhaupt nichts für sie hatten.
Gegen zwei Uhr nachmittags haben wir sie schweren Herzens wieder verlassen, damit sie auf die Operation vorbereitet werden kann. Es hat sich wie ein Abschied angefühlt, denn selbst wenn sie diesen Eingriff überlebt, wird sie danach eine andere sein.
Nach einer weiteren Stunde Warten haben wir um 15 Uhr die Nachricht bekommen, dass sie mit der Operation beginnen. Wir haben versucht uns abzulenken, waren jedoch in Gedanken immer wieder bei ihr. Der Eingriff sollte nur eine halbe Stunde dauern, aber wir haben natürlich nicht sofort Bescheid bekommen. In der ersten Nachricht stand nur, dass die Operation abgeschlossen ist. Der gefährliche Part kommt aber erst danach, immerhin muss sie noch wieder aufwachen.
Drei Stunden nach Abschluss der OP haben wir die Entwarnung bekommen. Revna ist wach, aktiv und grundsätzlich guter Dinge. Wir haben sogar ein Video von ihr in ihrem Käfig bekommen, in dem sie sich an den Stangen aufgerichtet hat und herumgelaufen ist. Offenbar muss sie immernoch fasten, denn sie sieht immer noch etwas wütend und genervt aus. Lieber wütend als schwach, darüber werde ich mich also nicht beschweren!
Jetzt hat sie also nur noch ein Auge, hoffentlich heilt sie gut.
In der Zwischenzeit haben wir verschiedene Shelter und Organisationen in der Umgebung angeschrieben. Wir können leider nicht ewig auf sie aufpassen, deshalb hoffen wir, dass wir eine Gastfamilie oder eine andere Unterkunft für sie finden, wo sie sich von diesen anstrengenden Tagen erholen kann. Die ersten haben sogar schon geantwortet, es sieht also recht gut aus!
Update 3 vom 14.05.25
Am heutigen Tag haben wir den Operationstermin erfahren! Die OP soll morgen um 14 Uhr stattfinden. Als letzter Test wurde heute noch ein Bluttest durchgeführt, der die Terminwahl der OP unterstützt. Die Blutwerte sind alles andere als gut, passen aber zu der schweren Infektion des Auges. Wir werden sie morgen vor dem Eingriff nochmal besuchen und dann heißt es hoffen.
Außerdem hat die Klinik zugestimmt sie nach abgeschlossener Heilung noch gegen Tollwut impfen zu lassen. Dafür (und für den Heilungsprozess) wird sie noch länger dort vor Ort bleiben müssen, weil wir uns einfach nicht so gut um sie kümmern können, wie es dort möglich ist. Aktuell haben wir dafür noch keinen Kostenvoranschlag bekommen, denn noch steht leider nicht fest, ob sie es überhaupt soweit schafft. Um ganz ehrlich zu sein macht mir der morgige Tag ziemlich Angst und ich bin sehr nervös. Die Ärzte scheinen zuversichtlich zu sein, aber es kann natürlich immer etwas schiefgehen.
Trotzdem freut es mich sehr, dass sie überhaupt für die OP zugelassen wurde und dieser Eingriff auch schon so bald stattfinden kann. Je früher ihr Auge entfernt wird, desto geringer sind die Chancen, dass sie die Infektion noch weiter ausbreitet.
Update 2 vom 13.05.25
Heute waren wir nochmal bei Revna. Im Vergleich zu gestern war sie viel aktiver und lebhafter. Gestern saß sie einfach in einer Käfigecke und wirkte sehr schwach und müde. Bei dem heutigen Besuch hat Revna uns scheinbar erkannt (oder war einfach froh Menschen zu sehen), hat mit uns gespielt und sich ausführlich kraulen lassen. Sie hat jede unserer Bewegungen genau beobachtet und ist unseren Fingern an den Käfigstangen hinterher gelaufen. Außerdem hat sie sehr begeistert mit der Matte gespielt, auf der sie liegt. Wir haben von außen dagegen gedrückt und sie hat sich darauf gestürzt und sie wieder runter gedrückt.
Auch ihr Auge sah etwas besser aus. Durch die regelmäßigen Reinigungen der Pflegekräfte können die offenen Stellen ansatzweise heilen. Allerdings scheint die Infektion sehr zu jucken, denn sie hat das kaputte Auge immer wieder gegen die Stäbe gedrückt. Während unseres Besuchs ist auch eine der Stellen wieder aufgegangen und war etwas eitrig. Hoffentlich wird sie bald für die Operation zugelassen, damit sich die Infektion nicht noch weiter ausbreitet. Aktuell gibt es noch keinen Termin, aber wir hoffen, dass wir ihn in den nächsten Tagen erfahren werden.
Abgesehen davon sind wir dabei uns nach einer Unterbringung nach der Operation für sie umzusehen. Die Wochen danach wird sie gut gepflegt werden müssen, was wir aufgrund unseres nächsten Fluges leider nicht tun können. Im besten Fall finden wir eine Station, in der sie bleiben kann und behandelt wird. Drückt uns die Daumen!
Update 1 vom 12.05.25
Dieser Artikel gehört nicht in die Reihe der anderen Reise-Bericht-Artikel. Denn am gestrigen Abend ist uns etwas Unerwartetes passiert. Aktuell befinden wir uns in der indonesischen Stadt Yogyakarta. Ursprünglich wollten wir hier nur wenige Tage verbringen, wandern gehen und einen Tempel besuchen.
Diese Pläne haben eine sehr abrupte Wendung angenommen, als wir gestern (am 11.05.) sehr lautes „Miauen“ hörten, was aus einer Seitengasse kam.
Wir haben unseren Weg zum Abendessen kurz nach hinten verschoben und uns auf die Suche nach der Katze begeben. Neben mehreren Pfützen fanden wir schließlich eine schwarze, völlig durchnässte, zitternde Babykatze, die so laut schrie, wie ich ihrem kleinen Körper nicht zugetraut hätte.
Nach näherer Betrachtung hat Thies festgestellt, dass ihr rechtes Auge stark verletzt ist. Der Augapfel steht nach oben und der ganze Bereich ist stark geschwollen. Im Dunkel der Gasse konnten wir nicht viel mehr erkennen, allerdings hat dieser kurze Blick schon ausgereicht, um festzustellen, dass dieses kleine Wesen dringend medizinische Hilfe benötigt.
Mittlerweile hatte es wieder angefangen stark zu regnen und zu gewittern. Mit einem Pappkarton und einem Regenschirm ausgestattet haben wir uns auf die Suche nach einem Taxi gemacht, dass uns zum nächsten Tierarzt fahren könnte. Unser Hotelbesitzer hat uns letztendlich geholfen und wir waren sehr erleichtert.
Leider hatten wir mit der ersten Praxis keinen Erfolg, mittlerweile war es nämlich schon ziemlich spät und die Praxis hatte gerade geschlossen. Thies hatte zum Glück eine halbe Stunde weiter nördlich noch eine Tierklinik gefunden, die 24/7 geöffnet hatte.
Der eigentlich halbstündige Weg hat durch den vielen Verkehr eher eine Stunde gedauert, in der wir schon über die etwaigen Kosten gesprochen haben. Wie viel sind wir bereit für eine Katze auszugeben, die wir vor einer halben Stunde erst kennengelernt haben? Ein Blick in den kleinen Pappkarton mit der winzigen Katze im Inneren hat mir persönlich sehr geholfen. Das Kätzchen verdient die Chance auf ein Leben und wir hatten vor alles zu tun, um ihm dieses zu ermöglichen.
In der letzten Viertelstunde ist es eingeschlafen und lag zusammengerollt in einer Ecke der kleinen Box.
Gegen kurz nach 10 hatten wir endlich die Praxis erreicht. Wir wurden unfassbar freundlich aufgenommen und mussten zuerst unsere Namen, Adressen, Telefonnummer sowie den Namen des Kätzchens angeben. Da es nicht unsere Katze war, stand in diesem Feld zuerst einfach nur „NO NAME“.
Im Untersuchungsraum hat eine Ärztin sich das kleine Wesen genau angesehen. Dank ihr wissen wir jetzt, dass es sich um ein kleines Katzenmädchen handelt. Sie hat erklärt, dass das Auge stark entzündet ist. Sie könnten uns einfach Medikamente für die Katze mitgeben, allerdings ist nicht klar, ob diese anschlagen werden. Außerdem konnten wir in unser Hostel schlecht eine Babykatze mitnehmen. Der Hostelbesitzer hat zwar selbst drei Katzen, aber so eine Entzündung benötigt eine intensive Pflege, für die er natürlich keine Zeit hat. Die Alternative dazu war eine stationäre Behandlung und eine operative Entfernung des rechten Auges.
Um eine Entscheidung treffen zu können, fehlte uns nur noch eins: Die Kosten für diese Operation. Und so standen wir mit einer (mittlerweile sehr aktiven und neugierigen) Babykatze im Untersuchungsraum und haben gewartet. Nach wenigen Minuten ist die Ärztin mit einem Kostenvoranschlag zurück gekommen. 3.5 Millionen Rupiah. Wir haben das kurz im Taschenrechner umgerechnet und da stand dann folgender Betrag: 189€.
Wir haben uns kurz in den Warteraum gesetzt, aber eigentlich war für uns beide klar, dass wir ihr diese Operation ermöglichen müssen. Um ehrlich zu sein hatte ich einen viel höheren Betrag befürchtet, natürlich ist es trotzdem viel Geld. Besonders für uns aktuell, wo wir sehr genau auf unsere täglichen Ausgaben achten. Andererseits sind wir im Vergleich zu vielen Indonesiern in einer sehr guten und privilegierten Situation, die wir zu einem guten Zweck nutzen wollten.
Wenige Minuten später sind wir also wieder zu einer der Pflegerinnen gegangen und haben ihr unsere Entscheidung mitgeteilt. Für das Krankenhaus gehört die Katze jetzt uns, weshalb wir ihr auch einen Namen geben durften. Nach kurzer Suche haben wir den nordischen Namen Revna (Rabe) gefunden. Für eine schwarze Katze passt das doch sehr gut, weshalb wir die kleine kurzentschlossen so genannt haben.
Revna bekommt in den nächsten Tagen Medikamente, um zu testen, ob sie für die Operation fit genug ist. Aber selbst wenn die Behandlung gut anschlägt, ist so ein starker Eingriff natürlich ein großes Risiko. Es ist möglich, dass sie die Nakose oder die Tage nach dem Eingriff nicht überlebt. Leider ist es trotzdem ihre beste Chance und wir wollen ihr diese geben.
In den nächsten Tagen werden wir hier in diesem Artikel Updates geben, wie Revnas Behandlung sich entwickelt. Es lohnt sich also hier öfter mal reinzuschauen!
Falls ihr einen kleinen finanziellen Beitrag zu ihrer Operation beitragen wollt, dann könnt Ihr uns gerne etwas über den unten eingefügten Spendenlink zukommen lassen. Wir (und Revna natürlich auch) freuen uns wirklich über jeden Beitrag, der einen kleinen Teil dieser Behandlung mitträgt.
Revna ist schon sehr süß! Schön, dass Ihr Euch um sie kümmert! Die Trennung bei Eurer Weiterreise wird noch knackig, oder?
Absolut, das wird hart. Aber wer weiß, vielleicht sehen wir sie ja nochmal wieder!
Gott, sie sieht echt flauschi aus! ❤️
Ich finde Eure Entscheidung als Katzenfreundin super! Habe auch für Revna gespendet, aber nicht über Pay Pal, wollte mich nicht registrieren lassen. Bitte schreibt, wenn weitere Kosten kommen. Ich drücke sehr die Daumen, dass sie alles übersteht und Ihr auch eine gute Lösung für sie findet!
Auch der Bericht über den Flughafen fand ich toll. War vor mehr als 15 Jahren etwa mehrmals dort und habe immer den Ausgang zum Cactus Garden sehr genossen. Und die Kois bewundert. Viele Grüße Gisela
Wie wunderbar, dass Ihr Revna gerettet und ein neues Zuhause gefunden habt. Wirklich sehr cool!