Auf Wiedersehen, Malaysia!
Nach fast sieben Wochen in Malaysia haben Beeke und ich doch das meiste von diesem wunderschönen Land erkunden können. Von einer riesigen Stadt, über großartige Berglandschaften bis hin zu traumhaften Inselstränden hat dieses Land wirklich alles zu bieten. Aber fangen wir ganz vorne an:
Kuala Lumpur ist die Zentrale Malaysias. Es ist dort die größte, einwohnerreichste und wichtigste Stadt. Viele Firmen und vor allem Banken sind dort angesiedelt und erstaunlicherweise funktioniert KL als Stadt wirklich gut. Die Obdachlosigkeit ist niedrig, Kriminalität kaum vorhanden und alles sieht so aus, als würde sich tatsächlich wer drum kümmern. Von Essen bis Unterkunft findet man in der Metropole alles was man braucht, entweder im ausgelassenen Luxusleben in fünf Sterne Hotels, oder aber als sozialer Backpacker, der lieber im günstigsten Hotel der Stadt bleibt.

Innerhalb jeder Straße von KL finden sich unzählige Kulturen wieder. Vor allem Inder sind an jeder Ecke vertreten (was vor allem für sehr gutes Essen sorgt!), aber auch Chinesen, Japaner, Thailänder und noch einige weitere Kulturen kriegen ihre eigenen Viertel. Europäer sind dahingegen eher eine Seltenheit, selbst als Touristen. Den Großteil der Touristen bilden hier die Asiaten selbst. Doch funktioniert das auch, mit so vielen ähnlichen Kulturen auf einem Haufen?
Unserer Erfahrung nach: Absolut! Die Stadt ist bunt durchmischt von etlichen religiösen Gebäuden. Oft sieht man buddhistische Tempel gegenüber von christlichen Kirchen, chinesische Tempel die angrenzen an Moscheen, oder religiöse Gebäude, die aber auf den ersten Blick gar nicht zuzuordnen sind. Natürlich wird auch in KL Diskrimierung existieren, man kriegt aber erstaunlich wenig davon mit. Die Straßen werden unter alle Glauben fair aufgeteilt und niemand beschwert sich, wenn zum dritten Mal am Tag das muslimische Gebet durch die Lautsprecher auf den Straßen ertönt.
Genauso zieht es sich auch durch ganz Malaysia. Natürlich werden die geteilten Kulturen immer weniger, wenn man in kleinere Dörfer fährt, aber vor allem Inder sind doch überall zu finden. Die meisten Geschäfte und Restaurants sind im Familien-Business, das heißt man lernt total schnell die Besitzer kennen und wird auch oft wiedererkannt wenn man mehrmals im gleichen Restaurant essen geht.
Eine meiner Lieblingseigenschaften von Malaysia ist die Diversität des Landes. Auf den südlichen Inseln findet man Strände, die nach Postkartenbildern aussehen, umgeben von fast unberührten Dschungeln und kristallklarem Wasser (siehe Tioman Island). In Melaka findet man viel malaysische Kultur und Geschichte. Da das Land unter anderem schon den Briten, Portugiesen und Japanern gehörte, ist gerade der historische Kontext auch total spannend. Die Metropole Kuala Lumpur bietet eine bunte Mischung aus gutem Essen, Einkaufszentren, Skyline und ruhigen Parks. Weiter nördlich befindet sich die Bergregion, wovon auch die Cameron Highlands Teil sind. Hier kann man viel Wandern gehen, Wasserfälle finden, große Farmen und Gärten besichtigen und einfach die Natur genießen. Ganz im Norden kommt man dann in Richtung Georgetown, welcher als touristischerer Ort für seine Essens-Vielfalt bekannt ist und einiges an Street-Art bietet. Die Insel Langkawi, welche genau an der Grenze zu Thailand liegt, hat zwar keine Traumstrände, dafür aber eine der größten Attraktionen des Landes – die Skybrige! Außerdem lassen sich hier Aktivitäten finden, wie Jetski fahren oder Krokodile in den Mangrovenwäldern angucken.
Mein persönliches Highlight lässt sich ganz schwer bestimmen. Tioman Island ist eine Insel, die mir immer im Herzen bleiben wird und auf die wir früher oder später auf jeden Fall zurück kommen müssen, dafür hat mir Kuala Lumpur als Stadt einfach super gefallen. Ich bin halt einfach ein Fan von Großstädten und KL ist definitiv ein sehr positives Beispiel dafür.
Vor allem dafür, dass wir vorher so wenig über Malaysia wussten, hat uns das Land total überrascht. Meiner Meinung nach ist Malaysia für jeden einen Urlaub wert, vor allem weil die Lebenskosten dort so günstig sind. Ob Entspannungs- oder Abenteuerurlaub, hier findet man alles. Das war auf jeden Fall nicht mein letztes Mal hier!

Natürlich kann ich (Beeke) das nicht ganz ohne Ergänzungen meinerseits stehen lassen! Ebenso wie Thies bin ich wirklich begeistert von diesem Land und bin sehr froh das als erstes auf meiner Reise gemacht zu haben! Aber da wir ja nicht aus dem gleichen Land nach Malaysia geflogen sind, haben wir gerade Kuala Lumpur (der erste Stopp in Malaysia) unterschiedlich wahrgenommen.
Während Thies, der aus Marokko und damit einem stark muslimischen Land gekommen ist, in Kuala Lumpur von der Diversität überrascht war, ging es mir ein bisschen anders. Denn auch wenn die Hauptstadt total bunt und vielfältig ist, so merkt man doch, dass Malaysia auch stark muslimisch geprägt ist. Dadurch, dass wir aber an unterschiedliches gewöhnt waren, haben wir das sehr unterschiedlich wahrgenommen. In kleineren Dörfern und Städten haben wir wieder beide gemerkt, dass es dort traditioneller und weniger vielfältig ist, als in KL.
Zu Kuala Lumpur möchte ich außerdem noch sagen, dass ich die Zuverlässigkeit, die Effizienz und die Kostengünstigkeit der U-Bahn LIEBE!!! Man kommt zu einem geringen Preis in wenigen Minuten vom einer Seite der Stadt zum anderen Ende. So einfach und problemlos habe ich das bis jetzt noch in keiner Stadt erlebt. Auch im Rest von Malaysia gibt es sehr zuverlässige Fernbusse, solange man auf den üblichen Strecken bleibt. Wirklich sehr praktisch!
Da Malaysia mein erste Reiseland war, habe ich dort auch ein paar Dinge gelernt.
- Auch bei scheinbar vegetarischen Gerichten sollte man als Vegetarierin immer noch dazu sagen, dass man kein Hühnchen möchte. Sicher ist sicher!
- Thies ist hierbei anderer Meinung, aber ich kann ihm da einfach nicht zustimmen: Zum Englisch verbessern eignet sich Malaysia nicht so gut. Man lernt zwar in Halbsätzen mit möglichst wenig Worten das gewünschte rüberzubringen, aber die Grammatik leidet darunter deutlich!
- Ich habe mich daran gewöhnt statt einem Sitzklo und Toilettenpapier nur ein Hockklo und ein Bidet zur Verfügung zu haben.
- Mit einem Bidet kann man notfalls auch duschen, kein weiterer Kommentar.
- Thies kann keine Nudeln in einen Topf tun.
- Indisches Essen und Fruchtsäfte gehören jetzt zu meinem Grundnahrungsmittel.
- Ich werde in Deutschland ab jetzt viel dankbarer für Fußwege und Brot sein.
Ich könnte noch länger weitermachen, aber all das lässt sich auch kürzer zusammenfassen. Trotz (oder gerade wegen) dieser vielen Unterschiede zum Leben, was ich bisher kannte, ist Malaysia eins meiner absoluten Lieblingsländer! Die Menschen sind allesamt freundlich und hilfsbereit, ich liebe das Wetter, die Landschaft, das Essen, die Städte…. Alles! Malaysia war ein tolles erstes Land, aber ich freue mich auch auf alles, was danach kommt!

Wie schön, dass Ihr noch einmal eine Zusammenfassung zu Malaysia geschrieben habt. Ein wahrlich beeindruckendes Land und Leben… Mal sehen, wie sich all das Kommende präsentiert, ob es in irgendeiner Form an diesem gemeinsamen Auftakt anknüpfen kann. Auf jeden Fall wird es erneut aufregend und mit sehr viel Spaß verbunden sein!
WAS??? Nur Hockklo und Bidet? Bidet zum Duschen?
Abgründe tun sich auf!!!!
🙂
Vielen Dank, das war wieder ein sehr, sehr interessanter Bericht! Macht wieder Reiselust und Neugier auf ein weiteres asiatisches Land. Und ganz toll Eure Reflexion, gut nachvollziehbar. Freue mich auf die nächsten Beiträge und wünsche Euch weiterhin gute Reise! Gisela
Hey Gisela, wie schön von dir zu hören! Dankeschön für das liebe Feedback, wir haben auf jeden Fall noch das ein oder andere Land vor uns, von dem natürlich weiterhin berichtet wird!