Meine ersten Tage in Malaysia!
08. Oktober
Nachdem ich mir meinen Weg aus dem Flughafen gebahnt habe, konnte ich relativ einfach das Bus-Terminal finden und zum Glück auch ganz ohne Wartezeit in den nächsten Bus in Richtung „KL Sentral“ finden. Das war auch direkt meine erste Erfahrung mit der Malaysischen Sprache, denn wer auch immer damals im Englischunterricht nicht aufgepasst hat, ist jetzt dafür verantwortlich dass die „Central“ Station „Sentral“ heißt. Ich muss zugeben, ein bisschen süß klingt es schon, aber trotzdem ist auch nicht sonderlich kreativ.
Als ich dann jedenfalls im Bus saß und tatsächlich auf dem Weg ins Herz von Kuala Lumpur war, sprach mich kurze Zeit später mein Sitznachbar an. Ein sehr gesprächiger Amerikaner, um die 50 bis 60 Jahre alt, der auch auf Reisen war, erzählte mir also für die nächste Stunde seine Lebensgeschichte. Auch wenn ich relativ wenig zu Wort kam, hatte ich auf diesem Weg wenigstens eine Beschäftigung für die Zeit. Auch nach der Busfahrt begaben wir uns noch gemeinsam auf die Suche nach der richtigen S-Bahn, mit welcher wir sogar eine Station zusammen fahren konnten bevor ich meine Haltestelle erreicht habe. Ein Ticket für diese kostete übrigens umgerechnet ganze 34 Cent pro Fahrt.
Den Weg zum Hostel konnte ich recht schnell finden, der Check-In verlief auch nicht anders als sonst und damit war ich endlich angekommen. Nach zwei ziemlich schlaflosen Nächten hatte ich endlich wieder ein Bett unter mir, meine Ruhe und zeitgleich das coolste Zimmer seit langem! Ich habe mir nämlich für die ersten zwei Nächte ein Kapsel-hostel gebucht, namens „Space Hostel“. Die Kapseln dort sind, entsprechend dem Namen, im Weltraum-Thema gestaltet und sehen von außen aus wie Rettungskapseln eines Raumschiffs. In den Kapseln drin gibt es einen großen beleuchteten Spiegel, blaues LED-Licht und einige Knöpfe für weitere Lichter und den Strom. Die Kapsel sah also schon sehr cool aus und ich habe die Nächte dort nochmal ein bisschen mehr genossen.

In meiner ersten Nacht bin ich leider schon unangenehm spät schlafen gegangen, da die Zeitverschiebung es mir nicht erlaubt hat, müde zu werden. Aufgewacht bin ich trotzdem erst so spät, dass ich zum einen fast 14 Stunden geschlafen habe (keine Ahnung wie ich das geschafft habe) und zum anderen mein Tag schon mehr als halb rum war. Die restliche Zeit konnte ich also noch ganz entspannt nutzen, um zu duschen und meine Wäsche zu waschen – was beides sehr dringend nötig war. Als ich mich am Abend noch einmal auf die Terrasse setzte, um mich etwas an das malaysische Klima zu gewöhnen, traf ich gleich wieder auf einige Menschen. Ich weiß nicht mehr alle Namen, da wir am Ende eine Gruppe von sechs Personen waren, aber zwei Personen sollten ein paar Tage später doch noch wichtig werden: James und Dovydas! Aber von denen erzähle ich auch mehr, wenn sie gleich tatsächlich wichtig werden. In unserer Sechsergruppe saßen wir noch eine Weile auf der Terrasse und unterhielten uns, bevor sich langsam aber sicher einer nach dem anderen abspaltete um sich in Richtung Bett zu bewegen. Auch ich lag irgendwann wieder in meiner kleinen Weltraum-Kapsel, konnte aber nach den 14 Stunden Schlaf von letzter Nacht einfach nicht einschlafen. Leider hat sich dieser Zustand auch noch bis 06:30 Uhr morgens durchgezogen und entsprechend wurde mein Schlafrhythmus auch nicht besser. Trotzdem kommen wir damit schon zum
09. Oktober
welcher einer der wichtigsten Tage bisher war. Denn heute ging es für mich zurück zum Flughafen. Aber vorher sollte noch so einiges passieren. Hier komme ich nämlich auf James und Dovydas zurück! Wie wir am Vorabend herausgefunden haben, teilten wir alle das gleiche Zimmer. Die beiden waren sowieso zusammen unterwegs, ich hatte nur durch Zufall eine Kapsel weiter zugeteilt bekommen. Rausfinden sollte ich das aber erst mitten in der Nacht, denn um ca. 03 Uhr Nachts, während ich gerade im Bad Zähne putzte, fiel plötzlich der Strom im gesamten Hostel aus. Ich wanderte kurz hoch zur Rezeption, wo schon einer der Angestellten am Telefon hing und kurz darauf war der Strom auch schon wieder an. Auf dem Weg zurück ins Bett traf ich dabei aber auf Dovydas, der mir erzählte, dass durch den Stromausfall auch die elektrischen Türen der Kapselbetten nicht mehr aufgingen. Für alle anderen war das also ein kleiner Panikmoment, denn zeitgleich mit dem Stromausfall ging auch ein Alarm los, welcher so ziemlich alle in den Räumen aufweckte nur um sie dann realisieren zu lassen, dass sie in ihren Kapseln eingesperrt waren. Zum Glück war das Problem aber schnell behoben und wir konnten alle beruhigt zurück ins Bett… Nur damit das gleiche ungefähr 1,5 Stunden später noch einmal passieren konnte. Ich war sowieso noch wach, dementsprechend war das nicht ganz so schlimm, aber ein tolles Gefühl hatte man auch nicht gerade.
Nachdem die Nacht durchgestanden war, trafen James, Dovydas und Ich uns beim Check-Out wieder. Natürlich alle um genau 11:59 Uhr, zur letzten Minute. Da wir uns in der Nacht schon gut verstanden hatten, gingen wir noch zusammen in ein Restaurant in der Nähe. Ich habe dort das erste Mal Naan und Butter Chicken gegessen, will jetzt aber nicht zu sehr ins Essens-Detail eingehen sondern verschiebe es lieber auf ein andermal. Ich kann auf jeden Fall sagen: Es war seeeehr sehr lecker! Vor allem nachdem Marokko mir hauptsächlich mit Tajine und Fast-Food in Erinnerung geblieben ist. Zurück zu meiner Begleitung. Dovydas kommt aus Litauen und als er zum Urlaub in Neuseeland war, hat er dort James getroffen. Die beiden haben sich unterhalten und gemerkt, dass sie gerne zusammen einen Traum verfolgen wollen und sind jetzt für drei Monate gemeinsam unterwegs um diesen zu verfolgen. Aufgeteilt in die Rollen des Kameramanns (James) und des Interviewers (Dovydas) wollen sie eine Doku / Interviewreihe erstellen, welche sich damit befasst, die westliche und die asiatische Medizin zu vereinen. Es geht dabei darum eine Mischung zu finden, aus physischer Behandlung durch Medikamente und der eher spirituellen Behandlungsmethode aus Asien. Für wen das interessant klingt, ich verlinke hier einfach mal den YouTube-Kanal, auf dem irgendwann die entsprechenden Videos online kommen werden. Da sie gerade noch zwei Monate der Reise vor sich haben, könnte dies aber noch eine Weile dauern.
Da ich mich aber nicht sonderlich viel mit dem Thema beschäftigt habe, überlasse ich die Beiden lieber ihrer eigenen Reise und habe mich entsprechend wieder auf meine eigene gemacht. Diese führte mich nämlich als nächstes zu dem nächsten Hotel. „The Colony & The Luxe by Infinitum“ war der Name und ich finde alleine daran erkennt man schon, dass es vielleicht nicht mehr der günstigste Schlafsaal ist. Ausgestattet mit einem großen Doppelbett, einem Flatscreen, einer Küche, einer Waschmaschine, einem privaten Bad und einem Balkon, ist die Wohnung schon eher luxuriös. Das zweitbeste an dem Ganzen: Die Wohnung liegt im 30. Stock mit Blick auf die Skyline von Kuala Lumpur. Das Beste: Man hat unbegrenzten Zugang zum Pool, welcher im 35. Stock und damit auf dem Dach des Gebäudes liegt! Ein wahrer Luxus also!
Bevor jetzt aber jemand denkt, ich würde mein Geld für Luxus raushauen, lasst mich erklären. Eine Nacht in diesem Zimmer kostet nämlich nur 36€. Und diesen Betrag konnte ich sogar noch einmal halbieren, da ich nicht alleine dort gewohnt habe. Also kostete eine Nacht für mich nur 18€, alles inklusive! Für die nächsten drei Nächte konnte ich also mal ohne ein schlechtes Gewissen zu haben ein wenig Luxus ausnutzen, nach all den Nächten in marokkanischen Hostels.

Doch vorher musste ich, wie angekündigt, noch einmal zurück zum Flughafen. Ich konnte also nur meinen Rucksack im Hotel ablegen, bevor ich schon auf dem Weg zur Bushaltestelle war. Alles, was ab diesem Moment passiert ist, kommt aber lieber in den nächsten Artikel. Denn dieser wird nicht nur spannend, weil sich meine Zeit hier von diesem Moment an grundlegend verändern sollte, sondern auch weil sich ab jetzt die Blog-Struktur dieser Webseite ändern wird. Aber auch das erzähle ich im nächsten Artikel – welcher übrigens nicht mehr ganz so weit weg ist wie die letzten es waren. Ich kann natürlich für nichts garantieren, aber ich denke, dass die Artikel-Frequenz ab jetzt ein wenig steigen sollte. Vor allem schaffe ich es bestimmt, endlich mal die letzten zehn Tage nachzuholen! Es ist nämlich schon wieder viel seitdem passiert.
Erstmal gehe ich aber schlafen, es ist für mich nämlich schon wieder kurz vor zwei. Nachts natürlich. Also:
Bis dahin!
Du machst das aber auch spannend…
Es muss ziemlich gewaltig sein, diesen Wechsel von Marokko nach Malaysia mit völlig anderer Kultur, anderem Essen und anderer Zeit zu bewältigen. Wir sind neugierig, wie es weitergeht!