Osaka: kulturell, belebt, kawaii
Nach den letzten kurzen zwei Nächten haben wir die erste Nacht bei Jennie fast zehn Stunden geschlafen. Um halb zwei sind wir aufgewacht und haben uns kurz darauf auch schon auf den Weg gemacht die erste Sehenswürdigkeit zu besuchen.
Jennie hat uns zielsicher durch das Chaos aus Menschen, U-Bahnstationen und Geschäften geführt. Auch wenn die Züge immer wieder auf ca. 100km/h beschleunigen, hat es fast eine Stunde gedauert, bis wir beim „Osaka Castle“ angekommen sind. Der Palast besteht aus über fünf Stockwerken und ist wunderschön. Er ist außen weiß, hat schwarze geschwungene Dächer und viele goldene Verzierungen (beispielsweise Tiger). Das Gebäude, welches man heutzutage sehen kann, ist nur eine Nachbildung des Original, welches vor 400 Jahren abgebrannt ist. Davor war eine sehr lange Schlange an Menschen, die alle in das Schloss wollten, welches mittlerweile ein Museum ist. Wir hatten ja zum Glück eine Expertin dabei und sind mit unseren spontan gekauften Online-Tickets an der ganzen Schlange vorbeigekommen. Im inneren sind verschiedenste Objekte ausgestellt. Alte Schriftrollen, Helme, Miniaturen der Anlange aus den unterschiedlichen Epochen und sehr viele unfassbar detaillierte Gemälde. Diese Kunstwerke haben mich echt am meisten beeindruckt. Eine einzige Schlacht wird auf mehreren zusammenhängenden Bildern bis ins kleinste Detail dargestellt. Mehrere hundert Soldaten sind alle mit winzigen Pinselstrichen dargestellt, jeder mit eigener Mimik und einem eigenen Charakter.

Auf dem höchsten Stockwerk gab es eine Galerie, von der man in jeder Himmelsrichtung über die Stadt blicken konnte. Dort habe ich eine winzige Ahnung davon bekommen, wie unfassbar riesig Osaka eigentlich ist. Die Metropolregion Osaka steht auf Platz 21 der Welt und liegt in einem großen Bergtal. Obwohl die Region Bangkok größer ist, fühlt es sich hier massiver an. Die Hochhäuser stehen nicht nur im Stadtzentrum, sondern sie sind überall! In alle Richtungen erstrecken sich Wolkenkratzer und dazwischen kann man erkennen, wie weit die Stadt sich bis an die Ränder der Berge erstreckt. Für uns, als große Fans von Großstädten, ist dieser Anblick einfach nur schön!
Danach hat Jennie uns einen Schrein in der Nähe gezeigt und uns außerdem beigebracht, wie man sich an diesen heiligen Städten richtig verhält und wie man „richtig“ betet. Der letzte Stop an diesem Tag war ein großer Laden, wo ich mir Thermokleidung gekauft habe. Unsere Kleidung ist wirklich nicht auf diese kalten Temperaturen eingestellt, da hilft jede weitere Schicht!
Am nächsten Tag haben wir unter anderem den Dotonbori-Distrikt besucht. Dort gibt es viele Neon Schilder, unter anderem den berühmten „Glico-Mann“, viele kleine Läden für Essen und viele andere Kleinigkeiten. Am bekanntesten ist eine bestimmte Brücke, die voll mit Menschen ist. Man ist dort umgeben von vielen Hochhäusern, an deren Außenwände die buntesten LED-Schilder angebracht sind, die die Aufmerksamkeit der Menschenmasse auf sich ziehen wollen. In diesem dicht gedrängten Gebiet sieht man unfassbar viele Handys, Kameras und posende Menschen, die die Szenerie festhalten wollen. Eine sehr lebhafte und trubelige Gegend!

Als Abschluss des Abends haben wir uns Tickets für ein besonderes Riesenrad gekauft. Man steigt im sechsten Stockwerk eines normalen Geschäfts unten in eine Gondel. Mit dieser fährt man dann oben aus dem Gebäude heraus und dann weiter nach oben. Anders als bei den meisten Riesenrädern fährt man jedoch nicht in einem Kreis, sondern in einem großen Oval. Erst geht es lange gerade nach oben, dann in einem Bogen auf die andere Seite und abschließend wieder einfach nach unten. Ich werde wirklich nicht müde, dieses Lichtermeer von Metropolen bei Nacht zu bewundern. So schön!

Achso, eine Sache ist noch passiert: Wir haben ein gemeinsames Foto in einem Foto-Automaten gemacht. In Japan ist es üblich, diese Bilder anschließend stark zu bearbeiten, sodass sie möglichst „kawaii“ (also möglichst süß) aussehen. Wir hatten viel Spaß dabei, unser Bild anzupassen und dabei ist das hier herausgekommen:

Ihr seid sooo kawaii!!
Obwohl Osaka ja nun auch asiatisch ist und Ihr Asien schon ein bisschen kennen gelernt habt, wirkt es doch so anders als alles Bisherige. Kurios…
Weiter viel Spaß!! Und Danke für den Artikel! Jetzt seid Ihr schon fast im Hier und Jetzt 🙂🙃🙂