Thies allein in Sydney

03.09. – 07:47 Uhr – Thies

Wir haben gerade 07:47 Uhr nach neuseeländischer Zeit. Wieso ist die Zeitzone wichtig? Ich sitze gerade in einem Flugzeug und befinde mich auf dem Weg nach Sydney, Australien. Und das ganz alleine.

Als Beeke und ich uns entschieden haben, nach Neuseeland zu fliegen, wollten wir uns zusammen jeweils das „Working Holiday Visa“ holen. Mit diesem Visum ist es einem erlaubt, sich insgesamt ein Jahr in Neuseeland aufzuhalten und dort auch zu arbeiten. Diese Zeit wollen wir zwar nicht voll ausnutzen, aber es schadet nicht, ein bisschen Puffer zu haben. Das besondere am Working Holiday Visa ist, dass man es nur ein einziges Mal im Leben beantragen darf. Und so saßen wir zu dem Zeitpunkt noch in Japan und haben uns um die Flüge und Visa gekümmert. Wir haben die Flüge gebucht, dann Beekes Visum und dann wollten wir meins kaufen. Erst im allerletzten Schritt, bei dem alles andere schon festgelegt und bezahlt war, ist uns aber aufgefallen, dass uns (vor allem mir) dabei ein relativ wichtiger Fehler unterlaufen ist. Denn mein Reisepass ist nicht mehr lange genug gültig, als dass ich dieses Visum überhaupt beantragen könnte. Als ich aus Deutschland losgeflogen bin dachte ich, dass die Gültigkeit bis Mitte 2026 völlig ausreicht – nur leider wusste ich da noch nicht, dass manche Länder die Einreise nur erlauben, wenn der Reisepass noch mindestens ein halbes Jahr nach dem maximalen Aufenthalt gültig ist.

Naja, was nicht geht, geht nicht. Wir haben uns also um Alternativen umgeschaut und einfach nicht nach Neuseeland zu fliegen war keine Option , denn die Flüge und Beekes Visum waren ja schon gebucht. Ich habe mir also das „NZeTA“ beantragt, das so etwas ist wie ein Besuchervisum. Dieses Visum erlaubt mir auch einen Aufenthalt von einem Jahr, aber ohne Arbeit. Außerdem darf ich nur maximal sechs Monate pro Kalenderjahr im Land sein und diese müssen unterteilt sind in zwei mal maximal drei Monate. Einfach gesagt, ich habe nur genau drei Monate Zeit um das Land wieder zu verlassen. Danach darf ich für weitere drei Monate wiederkommen, müsste für ein drittes Mal dann aber bis 2026 warten.

Neben unseren anderen Flügen habe ich mir also noch einen Flug von Auckland nach Sydney gebucht, einfach um das Land einmal zu verlassen und das Vism zu erneuern. So etwas nennt man auch einen „Visa Run“. Da ich jetzt aber meinen Flug nach Sydney schon gebucht hatte, dachte ich mir, ich könnte mir Sydney doch eigentlich auch mal richtig angucken. Wir waren ja bereits zum Transit dort und werden wahrscheinlich auf dem nächsten Flug auch wieder dort umsteigen, aber dabei haben wir natürlich nichts von der Stadt gesehen.

Und so kommen wir am jetzigen Zeitpunkt an. Gestern Abend bin ich um 17:30 Uhr in den Bus gestiegen, der mich in 4 Stunden Fahrt nach Auckland gebracht hat. Beeke bleibt in Neuseeland, passt auf das Auto auf und holt mich vom Flughafen ab, wenn ich zurück komme. Da mein Flug um 06:00 Uhr morgens ging, habe ich die Nacht auf dem Flughafenboden „geschlafen“. Jedenfalls hätte ich das gerne, nur leider waren am Terminal die ganze Nacht Bauarbeiten, weswegen ich maximal eine Stunde die Augen zu bekommen habe. Um etwa 04:00 Uhr morgens änderte sich dann die Anzeigetafel meines Flugs zu „cancelled“, was eine unerfreuliche Überraschung war. Ich bin also zum Schalter, wurde dort aber prompt auf einen Flug umgebucht, der nicht nur von einer besseren Airline war, sondern auch eine Viertelstunde vorher abheben sollte. Win-Win also! Noch besser war es dann, als ich es durch die Security ins Flugzeug geschafft hatte und die Frau am Fensterplatz meiner Reihe kurz nach dem Start meinte, dass sie gerne den Platz nach weiter vorne wechseln würde, um bei ihrem Mann sitzen zu können. Ich habe die Chance nutzen können und sitze jetzt am Fenster. Durch die frühe Startzeit sind wir auch noch genau in den Sonnenaufgang geflogen und befinden uns jetzt gerade auf einer Höhe von 10.364m mit einer Reisegschwindigkeit von 835 km/h. Ich liebe fliegen einfach.

So schreibe ich gerne Artikel

Außerhalb des Flugzeugs sind es gerade wohl etwa -56°C. Also fast so kalt wie die Nächte in Neuseeland! Anders wird es voraussichtlich in Sydney, angesagte Temperaturen gehen dort bis zu 23°C hoch. Das wird eine richtige Umstellung nach dem kalten Winter der letzten Monate.

Die restliche Flugzeit beträgt noch etwa eine Stunde und zwanzig Minuten, die ich wahrscheinlich mit Musik und verträumt aus dem Fenster starren verbringen werde. Ich frage mich, wie Beeke den ersten Abend alleine verbracht hat…


Rückblick 02.09. – 18:36 – Beeke

Vor einer Stunde habe ich mich von Thies verabschiedet und bin mit meiner kleinen Reisebegleitung zu dem Stellplatz etwas außerhalb gefahren, an dem wir auch schon die letzten Tage standen. Auch wenn die Menschen hier manchmal etwas komisch sind, so ist es hier doch einfach schön und ich möchte in Tauranga noch einiges sehen!

Meine kleine Beifahrerin

Jetzt gerade höre ich nur ein paar Vögel in einiger Entfernung, sonst ist es komplett still. Schon komisch, wie viel leiser es allleine auf einmal ist, das bin ich nach den letzten Monaten wirklich nicht mehr gewohnt!
Und auch wenn es ein bisschen albern klingt, bin ich doch noch aufgeregt auf diese Woche ganz alleine, immerhin waren Thies und ich seit 11 Monaten nicht mehr als wenige Stunden getrennt. Ich musste also noch nie ganz alleine reisen und auch wenn ich mir sicher bin, dass ich das hinbekomme, wurde ich bis jetzt noch nie darin getestet. Außerdem – und ich weiß, dass das wirklich übertrieben klingt – vermisse ich Thies jetzt schon ein bisschen. Es hat schon einen Grund, warum ich eigentlich nicht alleine reisen wollte! Andererseits freue ich mich auch schon auf die Zeit, in der ich einfach machen kann was ich will und mir auch selbst beweisen kann, dass ich diese Reise auch so schaffe!
Bisher habe ich für die nächsten Tage noch nicht viel geplant, Mal sehen was noch auf mich zukommt.

04.09. – 10:33 Uhr – Thies

Der Tag gestern war so voll, dass ich gar kein Update mehr geschrieben habe. Mittlerweile sitze ich aber in meinem Hostelbett, das ich ganz für mich alleine habe (!) und habe mich etwas ausruhen können. Aber erstmal zu gestern – denn meine Ankunft in Sydney lief nicht ganz so reibungslos ab wie ich es von den anderen Ländern bisher gewohnt war.

Nachdem das Flugzeug gelandet war, konnte ich beobachten wie mein Rucksack genau unter mir als allererstes aus dem Flugzeugbauch über das Rollband herausgefahren kam. Somit lag er auch als allererstes auf dem Rollband zum Koffer abholen, das hatte ich noch nie! Ich habe mich dann mit meinem Rucksack erstmal auf die nächste Bank gesetzt und Snackpause gemacht. Ich hatte noch einen Apfel und eine Banane übrig, die ich aber nicht mit nach Australien nehmen hätte dürfen, aufgrund der Biodiversitätsbestimmungen. Während ich gerade mit dem Apfel fertig war, wurde ich von einem Security Menschen angesprochen, ob alles gut bei mir wäre und ob ich auf jemanden warte. Ich hab mir erst einmal nichts dabei gedacht und das verneint, mit der Erklärung dass ich nur noch kurz aufesse und mich dann auf den Weg mache. Als ich dann mit meiner „Travellers Declaration“, die den Guards bestätigen sollte, dass ich einreisen darf, weiter zum Checkpoint gegangen bin, wurde ich jedoch schon wieder von dem gleichen Security Guard angesprochen. Er hat mich gebeten, kurz mit ihm zu kommen um ihn ein paar Fragen zu beantworten. Ein paar Meter weiter befanden wir uns dann an einer Reihe Tische, die etwas ähnlich aussahen wie die normalen Security Checkpoints an einem Flughafen, nur dass dort sonst niemand war.

Der Guard fing dann an, mir Fragen zu stellen. Die Fragen gingen darum, wo ich herkomme, wieso ich von Neuseeland aus einreise, wie meine bisherige Reiseroute war und was ich denn sonst im Leben so tue. Ein großer Teil ging auch darum, herauszufinden, ob ich irgendetwas wertvolles oder gefährliches im Rucksack haben könnte. Während ich die ganze Fragen beantwortete, durchsuchte der Guard (mit meiner Erlaubnis) auch noch meinen Rucksack und räumte diesen vollständig aus. Mit der Zeit kamen dann noch ein Guard und ein Biodiversitäts-Officer dazu, die mir auch noch ein paar ähnliche Fragen gestellt haben.

Nach etwa einer Viertelstunde offener Fragerunde mit den verschiedenen Sicherheitspersonen wurde dann einstimmig entschieden, dass ich keine Gefahr für das Land Australien darstelle und ich wurde mit allen meinen Sachen gehen gelassen. Das ganze war eine spannende Erfahrung, mit der ich in dem Moment überhaupt nicht gerechnet habe. Beeke und ich sind in alle Länder bisher völlig problemlos reingekommen, sogar als ich in Marokko an den ganzen mit Sturmgewehren bewaffneten Soldaten vorbeilaufen musste, gab es kein solches Interview. Die Situation wäre für mich auch noch weniger ein Problem gewesen, wenn ich in der Nacht davor wenigstens ein bisschen geschlafen hätte – aber das war am Flughafen Auckland ja kaum möglich gewesen. Während ich also versucht habe, möglichst ruhig alle Fragen zu beantworten, habe ich selbst gemerkt wie meine Englischkenntnisse mich zwischendurch verlassen haben. Dass ich dann über Fragen wie „Haben Sie scharfe oder gefährliche Gegenstände im Rucksack?“ erst einmal ein paar Sekunden nachdenken musste, hat dem Guard bestimmt nicht gerade einen vertrauensvollen Eindruck geschenkt.

So oder so habe ich es durch die Episode von „Wer wird Tourist in Australien“ erfolgreich geschafft und habe mich nur noch in den Zug gesetzt, um schnell zu meinem Hostel zu kommen. Leider hatte ich überhaupt  nicht auf die Uhrzeit geachtet und bin nach einem Mal umsteigen schon um kurz nach 10 Uhr morgens in meinem Hostel angekommen. Glücklicherweise war mein Raum aber schon früher fertig und so habe ich den Mittag erst einmal verschlafen. Etwas ausgeruht ging dann mein erster Trip schon am gleichen Abend los, bei dem ich mir aus der nächsten Einkaufshalle etwas zu Essen geholt habe. Die ganzen ersten Eindrücke spare ich mir aber erst einmal auf. Gleich mache ich mich nämlich auf den Weg ins Stadtzentrum, von dort aus kann ich sicher noch einmal mehr berichten.

 

04.09. – 15:43 Uhr – Beeke

Gestern war so viel los, dass ich es einfach nicht geschafft habe etwas zu schreiben – spricht für einen guten Tag!
Morgens bin ich zuerst nochmal zum Mount Maunganui gefahren. Beim letzten Mal haben wir ja gemeinsam den Weg zum Gipfel genommen und sind nur einen kleinen Teil des Rundweges am Fuß des Berges gegangen. Diesen habe ich nun bei bestem Wetter alleine erkundet und bin die 4km einmal herum gejoggt. Es war wirklich lange nicht mehr so sonnig wie an diesem Tag und ich hatte das erste Mal ein bisschen Angst, dass ich tatsächlich einen Sonnenbrand bekommen könnte. Zum Glück war das nicht der Fall und so konnte ich die Strecke voll und ganz genießen. Der Berg liegt wirklich einfach wunderschön und ich habe es sehr genossen dort noch mehr Zeit zu verbringen.

Am Beginn des Strandes ist mir ein Plakat aufgefallen, das einen gezeichneten Strand mit vielen bunten Farben gezeigt hat. Es sollte wohl die Vielseitigkeit vom „Main Beach“ und seine Tauglichkeit für alle Altersgruppen unterstreichen – ein ganz normales Schild also, durch den gemalten Stil gerade für eine jüngere Zielgruppe super gut geeignet. Das auffällige war eine Zeichnung eines Seesterns mit der Aufschrift „Northern Pacific Star“ und der Unterschrift „Seek it – Destroy it“ (also „Suche ihn – Zerstöre ihn“). So eine Aufschrift hätte ich auf einem deutschen Kinderplaket niemals vermutet, aber in Neuseeland nehmen sie die Bekämpfung invasiver Arten sehr ernst, was dieses Beispiel mal wieder gut zeigt – und das schon ab dem jüngsten Alter!
Danach bin ich auf eine kleine Insel gegangen, die mit einem schmalen Sandstreifen mit dem Strand verbunden war. Die kleinen Wege hatte ich schnell alle erkundet und hatte vom obersten Punkt einen perfekten Blick auf den Berg und die Küste.

Nochmal beim Mount Maunganui

Eigentlich wollte ich danach direkt weiter fahren, aber ich geschafft mich noch zu einer letzten Sache zu motivieren, über die ich schon den ganzen Morgen nachgedacht hatte: Schwimmen gehen!
Ich habe mir einen Ruck gegeben und bin im Bikini in das kalte Pazifikwasser gerannt. Es war wirklich sehr kalt, weshalb ich am gesamten Strand auch die einzige im Wasser war. Aber immerhin hat die Sonne geschienen und die Lufttemperatur war dementsprechend warm. Ich habe mich von den Wellen immer wieder zum Strand treiben lassen, habe die vielen Menschen beim Beach-Volleyball spielen beobachtet und die allgemein Recht ausgelassene Stimmung genossen. Nach etwa fünf Minuten habe ich es nicht mehr länger ausgehalten und habe das Wasser verlassen. Das hat wirklich gut getan, gerade nach dem Laufen, und ich bin ein bisschen stolz auf mich, dass ich es tatsächlich durchgezogen habe!

Schwimmen im Pazifik!

Anschließend bin ich erneut zu dem Wasserfall gefahren, an dem wir gestern schon waren. Ich habe mir nochmal eine Dreiviertelstunde Zeit genommen auch die Nebenarme der Flüsse zu erkunden und ein paar Fotos von der märchenhaften Szenerie zu machen, die mich auch beim zweiten Mal sehr an Ronja Räubertochter erinnert hat.

Fluss wie im Märchen

Am Abend gab es für mich dann eine Prämiere: Ich habe das erste Mal im Auto alleine gekocht. Normalerweise ist das Thies‘ Aufgabe, aber ich kann mich ja nicht die ganze Woche nur von Brot und Joghurt ernähren. Also war ich einkaufen und habe mich direkt an ein etwas aufwändigeres Rezept getraut. Zuhause war Bauernfrühstück nicht so schwierig, aber auf dem Gaskocher brauchen Kartoffeln einfach ewig. Vermutlich waren sie deshalb auch am Ende nicht ganz durch, aber ansonsten ist es mir ganz gut gelungen!
Der erste Tag alleine war also ein voller Erfolg, trotzdem kann ich mir nicht vorstellen langfristig alleine zu reisen. Aber es ist doch gut zu wissen, dass es funktioniert, wenn es darauf ankommt!
Jetzt sitze ich gerade in der Innenstadt und plane meinen heutigen Tag. Gestern habe ich in Tauranga ziemlich alles abgehakt, was ich noch sehen wollte, weshalb ich heute Abend schon ein kleines Stückchen weiter nach Norden fahren möchte. Das hat auch den Vorteil, dass ich den Verkehr in Tauranga nicht mehr so lange ertragen muss. Bisher hatte ich in Neuseeland noch selten Probleme damit, aber hier in Tauranga ist es wirklich einfach nervig. Es gibt viele Baustellen, an denen es sich anders als sonst über viele hundert Meter staut. Klar, Tauranga ist die fünftgrößte Stadt Neuseelands (obwohl sie nur etwa halb so groß ist wie Kiel), hier sind einfach mehr Menschen unterwegs. Dazu kommen noch die Linken Spuren, die ohne jede Warnung plötzlich zum Linksabbieger werden, die Kreisverkehre mit Ampeln, die Kreuzungen wo erst auf den zweiten Blick klar wird wer eigentlich Vorfahrt hat und das alles eben mit viel mehr Autos. Ich will mich nicht zu sehr beschweren, aber nach den letzten Monaten in ruhigen Gegenden mit ewig langen Straßen, bin ich wohl einfach ein bisschen verwöhnt. (Und Tauranga hat auch wirklich die nervigste Straßenführung, die wir in Neuseeland bisher hatten…)
So, ich fahre jetzt einkaufen. Heute gibt es ganz simpel und einfach Nudeln!

04.09. – 16:39 Uhr – Thies

Mittlerweile sitze ich im botanischen Garten, direkt am Hafen und neben der Skyline Sydneys. Ich muss sagen, diese Stadt ist um einiges schöner, als ich erwartet habe. Aber sie ist nicht nur schöner, sie ist auch größer als erwartet. Von meinem Hostel aus brauche ich etwa 45 Minuten bis zu einer Stunde, bis ich in der Innenstadt bin. Bis jetzt fühlt sich die Stadt ähnlich groß an wie beispielsweise Bangkok, nur alles eher im Stil von London. Es ist schwierig, einen richtigen Vergleich für das alles hier zu finden, aber das ist meine beste Möglichkeit diese Stadt gerade zu beschreiben.

Meine allererstes Ziel war natürlich auch das bekannteste: Das Sydney Opera House! Die weltberühmte Struktur steht direkt am Hafen und ist auch wirklich einfach zu erreichen. Als ich das erste Mal vor dem Opernhaus stand, dachte ich nur „Hm, die ist kleiner als erwartet“. Viel mehr als das Gebäude selbst hat mich geflashed, dass ich gerade wirklich hier bin. Klar, Neuseeland ist noch mehr „die andere Seite der Erde“ als Australien, aber irgendwie ist das Opernhaus noch mehr ein Icon dafür. Und ich muss zugeben, es ist nicht nur auf den Bildern so schön. Auch in echt sieht es aus wie ein architektonisches Meisterwerk und passt perfekt in das Hafenbild der Stadt.

Erster Blick auf das bekannte Opernhaus

Von dort aus bin ich eine ganze Weile am Wasser längs durch den botanischen Garten gelaufen – ein großartiger Ort, um ein wenig aus den Menschenmassen raus zu kommen. Dort kann man super entspannen und die Sonne genießen, genau wie ich es gerade tue. Auch die Pflanzen und Bäume sind wirklich beeindruckend, es ist überall von der Welt etwas hier angepflanzt. Von der Oper und einigen Orten aus dem Garten heraus hat man auch eine tolle Aussicht auf die Skyline, die auch total beeindruckend ist. Die Gebäude sind alle irgendwie individuell und nicht nur Klötze, alles passt irgendwie zusammen und ist einfach schön. Gegenüber, auf der anderen Seite des Hafens, steht noch eine Skyline, die aber etwas weniger riesig ist. Die beiden Seiten verbindet eine Brücke, auf die ich gleich noch hoch laufen möchte. Ich kann mir vorstellen, dass man von dort eine tolle Aussicht auf das Opernhaus und vielleicht sogar den Sonnenuntergang hat. Danach geht es erstmal zurück ins Hostel, ich freue mich jetzt schon wieder auf mein gemütliches Bett!

Sonnenuntergang in der Skyline

 

05.09. – 14:31 Uhr – Beeke

Nach fast einer Woche in Tauranga habe ich die Stadt gestern tatsächlich verlassen und bin abends noch nach Katikati gefahren.
Vorher war ich jedoch noch zum Sonnenuntergang am Wasser. Es war ziemlich bewölkt, deshalb war die Aussicht nicht so schön, aber dafür ist mir nochmal etwas anderes aufgefallen. Direkt am Wasser war ein riesiger Sportplatz, auf dem Menschen verschiedenster Altersgruppen Fußball gespielt haben, alleine laufen gegangen sind oder in kleinen Gruppen Sport gemacht haben. Diese Sportplätze, Skateparks, Mountain-Bike Tracks (und vieles mehr) gibt es in Neuseeland wirklich überall, selbst in den kleineren Städten. So wird die Stadt natürlich viel lebenswerter und auch gerade für Kinder attraktiver. Ich finde es wirklich beeindruckend, wie selbstverständlich es ist, dass es überall die verschiedensten Sportanlagen gibt, richtig cool!
Im Dunkeln bin ich dann die Dreiviertelstunde nach Norden gefahren und auch jetzt bin ich noch in Katikati und drücke mich gerade vor dem Einkaufen. Viel länger kann ich es aber leider nicht aufschieben, ich schreibe also später weiter!

05.09. – 16:56 Uhr – Thies

Der dritte Tag in Sydney ist schon fast wieder vorbei – in einer halben Stunde geht die Sonne unter und ich hab meinen Tagesplan schon erfolgreich beendet. Ich war heute in dem Australian Museum, das auch in der Innenstadt und in Laufnähe des Opera House steht. Soweit ich es verstanden habe sind alle Museen und Ausstellungen in Sydney kostenlos, was natürlich ein großer Pluspunkt für mich ist!

Ich will gar nicht zu viel über das Museum schreiben, am Ende ist es halt ein Musem. Aaaaber: Das Australian Museum könnte eins meiner Lieblingsmuseen sein! Es gibt wirklich viele verschiedene Ausstellungen mit etlichen ausgestopften Tieren, Knochen oder anderen Überbleibseln. Man lernt viel über die Ureinwohner Australiens, trotzdem gibt es auch Ausstellungen über Dinosaurier oder Mineralien. Es war vielleicht nicht das größte Museum, das ich besucht habe, aber das ist vielleicht auch gar nicht so schlecht. Ich war nach etwa drei Stunden schon durch und war nicht fertig vom vielen Schilder lesen. Das ganze ist wirklich angemessen aufbereitet und leicht verständlich gemacht. 10/10!

Thies-Rex im Australian Museum

Danach bin ich relativ aus Versehen in die „Saint Maria Cathedral“ reingestolpert. Aus den Fenstern des Museums konnte ich die Kathedrale schon sehen und habe mir gedacht, ich laufe dort einfach mal für ein paar Fotos vorbei. Da die Tür auf war, bin ich dann auch noch rein und muss sagen, das Gebäude ist wirklich beeindruckend! Auch wenn ich sonst nicht ganz so viel mit Kirchen anfangen kann, sind gerade die größeren Gebäude wie Kathedralen immer toll anzugucken. Das ganze Viertel um die Kathedrale herum ist im gleichen Stil gebaut und aus einem Material, das ähnlich aussieht wie Sandstein. Das macht das ganze noch etwas schöner und spricht wieder einmal für Sydney. Ich habe bisher noch keine wirklichen negativen Eindrücke in der Stadt gemacht – wenig Obdachlosigkeit, kaum Müll, gute Öffis, freundliche Menschen – es wirkt alles richtig gut hier. Klar, ich bin erst drei Tage hier und bewege mich nur in touristischen Umgebungen, aber das spricht ja erstmal nicht gegen die Stadt.

Tolle Kathedrale inmitten von Sydney

Gerade sitze ich in der Nähe meiner Bushaltestelle im Hyde Park – fragt nicht wieso der hier auch so heißt. Jedenfalls steht hier ein ziemlich großes War Memorial, in das ich eigentlich nach dem Schreiben noch rein wollte. Vor etwa fünf Minuten wurden aber leider schon die Tore geschlossen, ich werde das also verschieben müssen. Ich weiß noch nicht so ganz was ich morgen tue, habe aber noch so einiges vor, bevor ich wieder nach Auckland aufbreche!

 

05.09. – 19:41 Uhr – Beeke

Nach dem Einkaufen habe ich noch einen kleinen hübschen Wanderweg gefunden. Der führte an einem Fluss entlang und am Rand waren immer wieder Statuten von verschiedenen Vogelarten Neuseelands. Ich habe mir die Chance nicht entgehen lassen und ein paar Bilder mit der kleinen Eule gemacht, die meine Oma mir als Reiseeule geschenkt hat. Jetzt habe ich eine kleine Suchbild-Collage!

Wer findet Eulili?

Der Weg war zwar ganz nett und ich habe es sehr genossen einfach dort entlang zu laufen und den nur die Geräusche der Natur zu hören, aber dieser Weg war tatsächlich auch das einzig spannende in Katikati. Es gibt sonst nur noch ein paar bemalte Hauswände – einfach ein kleines, sehr ruhiges Städtchen!
Nachmittags bin ich dann eine Viertelstunde weiter nach Waihi Beach gefahren. Dort gibt es ein paar Stellplätze direkt hinter einem Deich und beim Einschlafen kann ich gleich das Rauschen des Meeres hören. Wirklich schön!

06.09. – 18:52 Uhr – Beeke

Heute habe ich wirklich nicht viel gesehen, dafür habe ich endlich das geschafft, was ich ursprünglich für diese ganze Zeit geplant habe: Stricken & Lesen!
Beim Wäsche waschen habe ich endlich die Zeit dafür gefunden mein Bandana weiter zu stricken und bin sogar so weit gekommen, dass die Nadeln (die eigentlich für das Socken stricken gedacht sind) zu kurz geworden sind. Zum Sonnenuntergang bin ich noch am Strand entlang gelaufen und das war es auch schon mit dem heutigen Tag. Sehr ruhig und gemütlich.

Und noch ein Sonnenuntergang…

06.09. – 22:47 Uhr – Thies

Es ist zwar eigentlich schon viel zu spät, aber ich melde mich jetzt trotzdem nochmal. Ich war heute den ganzen Tag unterwegs und bin gar nicht dazu gekommen, weiter zu schreiben, weil die Gegend einfach so schön war und ich immer etwas zu sehen hatte.

Ich bin heute nämlich erst einmal mit dem Bus zum Hafen gefahren, um dort in eine Fähre umzusteigen. Die Fährfahrt stand von Anfang an auf der Liste an Dingen, die ich in Sydney noch gemacht haben wollte. Aus dem Haupthafen heraus fährt man nämlich direkt an der bekannten Brücke vorbei und dreht danach am Opernhaus ab – dementsprechend hat man eine tolle Aussicht darauf! Nach etwa zwanzig Minuten Fahrt durch das Hafengelände bin ich in einem anderen Stadtviertel angekommen, namens Manly. In Manly liegt auch einer der schönsten Strände, den Sydney zu bieten hat, für den war ich aber nicht dort. Passenderweise waren alle Strände in der Gegend sowieso gesperrt, denn ich wie am Abend erst erfahren habe, wurde nur kurze Zeit bevor ich an besagtem Strand war dort ein Surfer von einem Hai angefallen. Dieser Surfer ist später seinen Verletzungen erlegen und es wird jetzt vermutet, dass es sogar ein weißer Hai gewesen sein könnte. Daraufhin wurden die Strände gesperrt und Helikopter losgeschickt, die aus der Luft nach dem Tier suchen sollen. Ich hatte in Manly sogar meine Badehose und ein Handtuch dabei, habe mich dann aber vor Ort dagegen entschieden baden zu gehen (unter anderem auch wegen den gesperrten Stränden, aber einige kleinere waren noch offen). Das war wohl eine gute Entscheidung!

„Manly Beach“ – sehr männlich das!

Im Endeffekt war ich wie gesagt aber gar nicht für den Strand in Manly, sondern weil direkt nebenan ein kleines Wandergebiet war. Man ist immer wieder an kleinen Buchten vorbeigekommen und hauptsächlich direkt an Klippen längsgeführt worden, was total schön war. Vor alle aber hat es sich etwas komisch angefühlt, noch so nah dran an der Millionenstadt Sydney zu sein und plötzlich in so einer schönen Gegend zu laufen. Ich muss schon wieder sagen dass mich diese Stadt wirklich überzeugt und ich mir sogar gut vorstellen könnte, hier zu leben. Nicht, dass das ein direkter Plan wäre, aber wenn ich mal schnell mein Heimatland and verlassen und ein neues Leben anfangen muss, dann werde ich das wohl in Sydney tun!

Zum Sonnenuntergang bin ich mit der Fähre wieder zurück nach Downtown gefahren und hatte eine tolle Aussicht auf die Oper und die Brücke in der Golden Hour. Bisher war zum Glück auch das Wetter ein totaler Traum und ich konnte jeden Tag draußen verbringen. Als es dann dunkel wurde, habe ich noch ein bisschen Zeit in der Nähe des Opernhauses verbracht und einfach genossen, wie viele Menschen dort unterwegs waren. Es hat sich auch ein wenig einsam angefühlt, mal wieder ganz alleine an einem so beliebten Ort zu sein und die Zeit alleine rumzukriegen, aber es war trotzdem total schön in den ganzen Hochhäusern langsam die Lichter angehen zu sehen.

So viele Menschen!

Nach einer kurzen Busfahrt war ich dann wieder zurück im Hostel und wurde dort leider schwer enttäuscht, weil die Küche über die Nacht abgeschlossen wird. In der Küche befindet sich natürlich auch mein ganzes Essen, ich werde heute also hungrig ins Bett gehen müssen. Ich verstehe zwar nicht, wieso das Hostel denkt, dass das sinnvoll wäre, aber so kann ich mich mehr aufs Frühstück freuen.

 

07.09. – 15:18 Uhr – Thies

Heute wird ein etwas kürzerer Abschnitt. Ursprünglich wollte ich vom Hostel bis zum Hafen und über die große Brücke laufen, habe dann aber nach etwa einer Stunde Fußweg gemerkt, dass mir das heute zu weit ist. Ich denke, ich hätte insgesamt über drei Stunden gebraucht weil ich nicht die schnellste Route gegangen bin, sondern immer am Wasser längs. Irgendwann bin ich dann an einem Fähranleger vorbeigekommen, habe die Chance genutzt und bin den restlichen Weg mit der Fähre gefahren. So kann ich immernoch den Rückweg über die große Brücke machen und mich dann wieder in den Bus setzen, mit dem ich bisher jeden Tag zurück zum Hostel gefahren bin.

Fährfahrt unter der bekannten Brücke durch

Ich merke mittlerweile auch, dass ich langsam wieder zurück nach Neuseeland fliegen kann. Klar, ich war am Anfang der Reise schon deutlich länger alleine unterwegs als ich es jetzt hier in Sydney bin, aber es wird doch langsam wieder langweilig. Zu zweit zu Reisen ist ein absoluter Luxus und macht doch irgendwie mehr Spaß als alleine!

Heute Abend gehts nochmal ins Hostel für meine letzte Nacht in einem eigenen Bett, da ich die nächste Nacht wieder am Flughafen verbringen werde. Flüge um 06:00 Uhr morgens sind einfach unmenschlich, aber dafür spare ich mir die Kosten für eine weitere Hostelnacht. Trotzdem habe ich noch einen Plan für morgen, von dem ich dann im nächsten Abschnitt mehr erzählen kann!

 

07.09. – 21:34 Uhr – Beeke

Zum Einkaufen bin ich heute nochmal nach Waihi rein gefahren. Die Städtenamen sind mal wieder sehr kreativ, Waihi Beach am Wasser und daneben Waihi etwas weiter im Land. Dort habe ich eine Goldmine entdeckt, die tatsächlich immer noch betrieben wird. In dem nicht mehr betriebenen Teil gibt es außerdem noch geführte Touren und eine Art Museum, ziemlich cool. Ich habe den Ort dadurch entdeckt, dass in der Satelliten Ansicht von Google Maps am Rande der Stadt ein riesiges Loch liegt. Aus Neugier bin ich in die Nähe gefahren und stand dann plötzlich am Rande einer Kante. Da geht es ziemlich steil runter und es sieht für mich nicht nach dem entspanntesten Arbeitsplatz aus…

Goldmine (sieht gefährlich aus!)

Beim Einkaufen habe ich mich für einen Eintopf eingedeckt, der im Endeffekt deutlich länger gebraucht hat als ich gehofft hatte. Aber er war sehr lecker, der Aufwand hat sich also gelohnt! Ich habe zwar nichts dagegen zu kochen, aber abends einfach gemütlich im Auto zu sitzen, während Thies kocht, ist doch noch etwas gemütlicher!

08.09. – 20:04 Uhr – Thies

Der letzte Tag in Sydney ist so gut wie vorbei und ich vermisse die Stadt jetzt schon. Ich habe heute noch einmal ein kleines Highlight gehabt, ich bin nämlich mit einer geführten Tour in das Opernhaus reingelaufen. Die Konzertkarten waren mir alle zu teuer, deswegen habe ich mich für die Tour entschieden. So habe ich auch noch ein paar Hintergrundinfos über das Opernhaus gelernt, welche sogar deutlich spannender waren als anfangs befürchtet. Beispielsweise ist die Konstruktion des Hauses gar nicht so reibungslos abgelaufen, wie man es sich gewünscht hätte. Nach mehreren Jahren des Baus, als die Hülle des Gebäudes schon stand, wurde eine neue Regierung in Australien gewählt. Diese neue Regierung hielt die Oper aber für einen reinen Kostenfresser und legte die Konstruktion auf Eis. Im gleichen Zuge wurde auch der Architekt gefeuert, der das urpsrpüngliche Design für die Oper vorgeschlagen hatte. Nach einer Weile wurde der Bau zwar wieder aufgenommen, diesmal aber mit anderen Architekten. Jørn Utzon, der originale Architekt, kam aber aus Dänemark und ist nie wieder nach Australien zurückgekehrt, weswegen er sein „architektonisches Meisterwerk“ niemals mit eigenen Augen sehen konnte.

Die Tour war aber nicht nur inhaltlich spannend, denn das Opernhaus sieht von innen genauso beeindruckend aus wie von außen. Man startet in einer großen Empfangshalle, wird dann durch lange Flure geführt und kommt von dort in die verschiedenen Säle. Die Decke ist aus Beton, der zusammen mit den holzverkleideten Wänden wirklich beeindruckend aussieht. Auf der Rückseite der Oper ist ein großer Aussichtsbereich, aus dem man durch eine riesige Fensterwand auf den Hafen Sydneys schauen kann. Genau genommen sind es sogar zwei Aussichtsbereiche, denn das Opernhaus besteht aus zwei verschiedenen Gebäuden, die nebeneinander stehen. Auch dazwischen sind wir während der Tour durchgelaufen, wo wir auch ein paar der fast 1.000.000. Kacheln anfassen konnten, aus denen das Dach besteht.
Am beeindruckendsten war im Endeffekt natürlich die große Konzerthalle selbst. Zu unserem Glück war dort gerade ein Orchester, welches für ihren Auftritt am nächsten Tag geprobt hat. Es hat zwar nur ein Teil der Musiker zur Zeit gespielt, aber der Klang war trotzdem unglaublich. Vor wenigen Jahren wurde der Innenraum der Konzerthalle wohl nochmal überarbeitet, damit der Klang sich besser verteilt. Ich kann mir nur vorstellen, wie es dort mit einem richtigen Symphonie-Orchester klingen würde.
Ich hatte anfangs noch überlegt, ob ich die Tour wirklich machen möchte, weil sie (im Vergleich zu meinem Tagesbudget) doch relativ teuer ist. Aber ich habe mich am Ende dafür entschieden und muss sagen, das war eine richtig gute Entscheidung.

In dem Opera House von Sydney

Den Rest des Tages habe ich damit verbracht, durch den botanischen Garten zu laufen, die Bibliothek zu erkunden und den Sonnenuntergang zu genießen. Mittlerweile sitze ich in einem McDonalds in der Stadtmitte, ziemlich direkt neben der Bushaltestelle von welcher aus ich zum Flughafen fahren kann. Leider habe ich erst vor wenigen Stunden festgestellt, dass der Flughafen über Nacht geschlossen ist, deswegen verbringe ich meine Zeit erst einmal hier. Der Flughafen öffnet um 02:30 Uhr, der Check-In beginnt um 04:00 Uhr. Mein Flug geht um kurz nach sechs, ich habe also noch seeehr viel Zeit.

Ein epischer Sonnenuntergang

08.09. – 23:56 Uhr – Beeke

Nun ist die Woche alleine schon fast vorbei, morgen werde ich Thies vom Flughafen Auckland abholen. Heute bin ich die letzte Strecke von Waihi Beach, wo ich die letzten Tage stand, nach Onewhero gefahren. Hier waren wir schon einmal, nachdem wir nach unserer Northland-Tour und dem zweiten Stopp in Auckland nach Süden gefahren sind. Der Stellplatz ist auf dem Parkplatz einer Schule noch ca. eine Stunde von dem Flughafen entfernt und damit trotzdem der erste kostenlose Stellplatz südlich von oder in Auckland.
Erstaunlicherweise ging diese Woche doch schneller herum als erwartet und auf meiner Seite lief alles wirklich gut, einfach ruhig, gemütlich und entspannt! Ich habe viele Hörspiele & Podcasts gehört, habe in den letzten drei Tagen mehrere lange Strandspaziergänge gemacht und das Bett ganz für mich alleine genossen, da ist auf einmal so viel Platz!
Wenn morgen noch alles gut läuft, dann war die Zeit ein voller Erfolg, wobei ich auch froh bin, dass sie nach dieser letzten Nacht auch vorbei ist. Ich habe Thies doch ganz schön vermisst!

09.09. – 11:30 Uhr – Beeke

Es ist soweit! Jetzt gerade sitze ich am Flughafen in Auckland und warte auf Thies. Ich bin heute morgen überpünktlich nach Auckland losgefahren, um Thies‘ Ankunft auf keinen Fall zu verpassen. Auf dem Weg wurde es dann noch etwas stressig, weil an mehreren Tankstellen unser Benzin entweder nicht da oder viel zu teuer war oder die Tankstelle aus irgendeinem Grund nicht offen war. Sonst hatte ich damit noch nie Probleme, aber sowas kommt ja immer erst, wenn man gestresst ist! Zum Glück hatte ich genug Zeit eingeplant und habe dann doch noch alles geschafft. Je weiter ich nach Auckland gekommen bin, desto voller wurden die Straßen und kurz vor dem Flughafen stand ich dann tatsächlich im Stau. Das habe ich eindeutig nicht vermisst!

Es war schon etwas komisch wieder an dem Flughafen zu sein, an dem wir vor über drei Monaten angekommen sind. Seitdem ist so viel passiert! Im Inneren habe ich die Ankunft der internationalen Flüge schnell gefunden und habe mir einen guten Platz sichern können. Angeblich ist Thies‘ Flieger schon gelandet, er sollte also jeden Moment da sein. Ich gucke also jedes Mal hoch wenn jemand kommt, bisher wurde ich aber enttäuscht. Es kann wirklich nicht mehr lange dauern!

10.09. – 17:12 Uhr – Thies

Geschafft. Meine Zeit in Sydney ist vorbei und ich bin wieder zurück mit Beeke in unserem Auto. Der Rückflug lief größtenteils wirklich unproblematisch. Ich bin zwar schon um 02:00 Uhr in den Bus zum Flughafen gestiegen, also früher als geplant, aber das auch nur weil die Menschen im McDonalds mit der Zeit immer komischer wurden. Ich hätte daran denken können, dass sich in einer Montag Nacht gleich am Hauptbahnhof nicht unbedingt die freundlichsten Gestalten rumtreiben, aber auf den Gedanken bin ich irgendwie nicht gekommen. Nach der Busfahrt war aber alles in Ordnung. Ich habe am Flughafen noch für eine Stunde auf dem Boden schlafen können, bin dann eingecheckt und im Flugzeug auch gleich nach dem Start wieder eingeschlafen. Nach etwa drei Stunden Schlaf und einer weiteren Stunde des Lesens sind wir gelandet. Wenn auch sehr ruckelig, da der Flug von vielen Turbulenzen geplagt war, lief auch die Landung gut. Der Airport Auckland war fast komplett leer. Ich war als einziger Passagier im Duty-free Bereich, da ich ganz vorne im Flugzeug saß und als erstes aussteigen konnte. Auch bei den Security Gates musste ich überhaupt nicht anstehen und war, nach einer kleinen Untersuchung durch einen sehr sehr süßen Spürhund, auch schon wieder draußen. Dort hat mich auch direkt Beeke empfangen und zurück zum Auto begleitet.

Es fühlt sich schon gut an, wieder zusammen unterwegs zu sein. Auch wenn die Zeit alleine erholsam war, reise ich doch lieber zu zweit. Wir sind jetzt schon etwas weitergefahren und ich habe sogar das Auto etwas vermisst, das zu haben ist schon ein riesiger Luxus.

Sydney war eine großartige Stadt und ich hoffe sehr, dass ich irgendwann nochmal dahin zurückkehren kann. Wer weiß, vielleicht lässt sich ja mal ein Auslandssemester organisieren oder so. Ich habe mich alleine schon in der einen Woche sehr in die Skyline, das ikonische Opernhaus und die Landschaft verliebt – und ich kann mir vorstellen, dass der Rest von Australien auch noch einiges zu bieten hat.