Zipline-Abenteuer auf dem Thakhek-Loop!
Ich muss gleich zu Anfang etwas Spoilern: Es ist wieder einmal ein neues YouTube Video draußen! Es ist unten im Beitrag und auf der Startseite verlinkt, aber zum Thema das Videos kommen wir auch in diesem Beitrag später noch. Anfangen soll es heute ganz woanders.
Die Infrastruktur von Laos. Wie man vielleicht aus den letzten Beiträgen schon etwas rauslesen konnte, ist Laos nett gesagt etwas ruraler als die umliegenden Länder. Bevor wir uns auf den Weg in den südlichen Teil des Landes gemacht haben, konnten wir uns doch noch etwas die Hauptstadt Vientiane angucken. Um es kurz zu halten: Selbst Kiel ist lebendiger. Wir waren in drei verschiedenen Einkaufshallen, weil wir etwas einkaufen mussten und waren jedes Mal aufs neue überrascht. Von außen war alles gut; meist zwischen vier und sechs Stockwerken, gute Aufmachung, nicht dreckig… Doch dann ging man durch die Tür. Von den vielen Stockwerken waren jeweils nur maximal zwei geöffnet, der Rest stand komplett leer. Und selbst in den geöffneten Stockwerken waren nicht sonderlich viele Läden, meist eher kleine Stände mit Kleidung oder Spielzeug. Auch Besucher waren kaum dort. Wir haben entsprechend fast nichts von dem gefunden, was wir ursprünglich kaufen wollten. Diese Leere zog sich jedoch nicht nur durch die Einkaufshallen, denn auf den Straßen sah es nicht anders aus. Es gab keinen einzigen offiziellen Markt, der groß genug ist um bekannt zu sein. Den einzigen ordentlichen Night Market haben wir erst viel später, in der Stadt Pakse angetroffen. Doch selbst dieser war im Vergleich zu thailändischen Märkten wirklich winzig.

Nachdem wir den Weg aus der Hauptstadt zu der südlicher liegenden Stadt Thakhek mit dem Bus bestritten hatten, entschlossen wir uns nun dazu, einen Roller zu mieten. In der Nähe der Stadt liegt ein bekannter „Loop“. Ein Loop ist im Prinzip wie eine vorgeschlagene Wanderroute, nur für Rollerfahrer. Eine Strecke, die durch möglichst schöne Gegenden führt und entsprechend Touristen anlockt – und damit auch uns.
Das Gute beim Roller fahren ist, dass man viel mehr von seiner Umgebung mitbekommt, als in einem Reisebus. Zuerst mussten wir ein Stück nach Norden und damit genau den Weg zurück, den wir kurz zuvor schon mit dem Bus gefahren waren. Mit dem Roller erstreckte sich der Weg auf ca. 4 Stunden Fahrtzeit für den ersten Tag. Unser Hauptproblem war auf diesem Weg gar nicht wie gedacht die Hitze, sondern viel eher die Langeweile. Es zeigte sich nämlich erneut, dass das Land vor allem in diesem Gebiet sehr leer ist. Am Straßenrand standen oft Holzhütten, manchmal fuhr man durch Dörfer und sonst viel an Feldern und Wald vorbei, aber der absolute Großteil war reine Steppe. Hin und wieder begegnete man auf dem Weg ein paar Kühen, die sich auf die Straße verlaufen haben, oder Hühnern am Straßenrand, aber sonst passierte nicht viel. Das Ganze war jedoch passend, was wir auch schon vorher in Laos wahrgenommen hatten. Dass die ländliche Region so rural ist, macht bei einer so kleinen Hauptstadt auch nur Sinn.

Unser (negatives) Highlight war die Werbeaktion eines Zoos. Direkt an der Schnellstraße unter einem kleinen Dach stand ein Elefant. Er war dort an mehreren Beinen angekettet und hatte kaum zwei Meter Platz sich zu bewegen. Das schloss leider auch den Schatten ein, er war der Sonne also schutzlos ausgeliefert. Wir haben uns dort kurz ausgeruht, den Elefanten beobachtet und darüber philosophiert, wie Menschen und die Gesellschaft dazu gekommen ist, so mit Tieren umzugehen.

Als wir irgendwann an dem Aussichtspunkt angekommen waren, an dem später auch unsere Tour losgehen sollte, war es mittlerweile fast schon dunkel. Trotzdem erwischten wir noch jemanden im Büro und konnten so schon unsere Tour für den nächsten Morgen buchen.
Auf dem weiteren Weg zu unserem Hotel ist uns aufgefallen, dass uns total viele Kinder gewunken haben. Diese saßen meist selbst auf anderen Rollern hinten drauf und wurden gefahren, haben sich aber umgesehen und uns entdeckt. Natürlich waren wir nicht gerade unauffällig mit unserer sehr touristischen Kleidung und wahrscheinlich auch Fahrweise, trotzdem ging es immer sehr auffällig schnell, dass diese Kinder uns erkannten.
Das Dorf, in dem wir geschlafen haben, war diesmal wirklich nur ein Dorf. Abgesehen von ein paar kleinen Geschäften und ein paar hundert Einwohnern war dort nichts zu finden. In der Mitte dieses Dorfs stand jedoch ein Hotel, was sogar erstaunlich luxuriös war, in dem wir für ein paar Nächte bleiben konnten. Vor der Tür konnten wir unseren Roller parken und die Nacht zum Ausschlafen nutzen, bevor es am nächsten Morgen los zur Tour ging.
Von der Tour selbst möchte ich jedoch gar nicht zu viel erzählen Was ich schon vorweg nehmen kann ist, dass diese wirklich großartig war. Natürlich hatte ich wieder die Action Kamera mit und habe die ganze Tour aufgenommen. Daraus habe ich ein Video zusammen geschnitten und hab euch hier mal den Link eingefügt. Viel Spaß!
Nachdem wir mit der Tour durch waren und wieder im Hotel angekommen sind, haben wir gleich erstmal 4 Stunden geschlafen. Die Tour war wirklich wirklich anstrengend und wir waren etwas durch. Trotzdem ging es am nächsten Tag gleich weiter, denn wir mussten schon in zwei Tagen unseren Roller wieder abgeben. Die weitere Fahrt führte uns noch durch einige schöne Gegenden, die sich aber auf Dauer wiederholten. Wir waren mittlerweile in einer steppenartigen Umgebung, also mit relativ wenig Pflanzen, dafür aber Waldabschnitten und viel Sand und Staub. Zwischendurch sind wir immer wieder durch kleine Dörfer gefahren. Haben dort manchmal etwas gegessen oder getankt und sonst wenig Pause gemacht. Interessant war jedoch zwischendurch ein in den Stein gehauener Buddha, der am Wegesrand stand und wohl auch als Gebetsstätte für die Einwohner der Dörfer diente. Auch sind wir zwischendurch durch den sogenannten „Flooded Forest“ gefahren. Ein Gebiet aus Seen, in denen viele tote Bäume stehen und meterhoch aus dem Wasser ragen. Wir wissen noch immer nicht, wie das zustande kam, aber es sieht sehr schön aus. Die Gegend hat sich so auch auf mehrere Kilometer gezogen, wir hatten also viel schöne Aussicht auf diesem Teil der Fahrt.

Als wir Richtung Tagesende endlich an unserem Ziel angekommen waren, konnten wir erst unseren Augen nicht glauben. Denn das Hotel, was wir uns für die Nacht gebucht hatten, war ein richtiges Ferien-Resort. Ein großes umzäuntes Gebiet, auf dem mehrere kleine Häuser und eine große Villa standen, mit hübschem Garten und einem Billiardtisch waren zu sehen. Als wir uns jedoch an der Rezeption anmelden wollten, mussten wir erst noch einmal etwa 45 Minuten warten, bis überhaupt jemand bemerkte, dass wir da waren, dann den PC hochgefahren hatte und herausfinden konnte, in welches Zimmer wir denn sollten. So durchgefroren, wie wir von der Fahrt waren, war das nicht unbedingt die beste Ankunft. Denn so warm es auch die ganzen letzten Wochen war, so kalt war es leider auch, die Bergregion auf einem Roller zu durchqueren. Frischere Temperaturen, starker Wind und vor allem die völlig fehlende lange Kleidung haben uns dazu gezwungen, hin und wieder Aufwärmpausen in der Sonne einzulegen. So oder so hatten wir es für den Tag geschafft und lagen jetzt in unserem großen, aber kalten Bett, in einem riesigen Raum mit großem Esstisch für mindestens vier Personen und einem Balkon. Nutzen konnten wir zwar nichts davon, aber immerhin hatten wir es!

Der letzte Tag unserer Fahrt war eher unspektakulär. Wir haben morgens noch gefrühstückt und sind dann gleich losgefahren und haben die ganze Tour ohne eine Pause durchgehalten. Es war kalt, wir waren etwas fertig aber glücklich und der Weg war dieses Mal einfach nicht sonderlich spannend. So kamen wir Nachmittags also wieder an dem Hotel an, von dem wir vier Tage zuvor losgefahren waren – und in dem auch noch immer unsere Rucksäcke auf uns warteten! Zum Glück konnten wir diese dort ablegen, mit auf unseren Roller hätten sie nämlich ganz sicher nicht gepasst!
Damit war unsere Fahrt mit dem Roller um den „Thakhek-Loop“ auch schon beendet. Doch um diesen Artikel fertig zustellen, fehlt noch eine Sache! Denn: Gleich am nächsten Tag ging es schon wieder weiter! Wir hatten uns einen Bus nach Pakse gebucht, welche mit die südlichste Stadt in Laos ist und damit gleich an der Grenze zu Kambodscha und Thailand liegt. Gegen Vormittag kamen wir dann an der Busstation an, es lagen auch nur etwa sechs Stunden Fahrt vor uns. Doch als wir in den Bus einstiegen, waren wir erst einmal verwirrt.
Der Bus bestand aus „Betten“. Aus irgendeinem Grund war unser normaler Tagesbus plötzlich ein Nachtbus geworden. Wir kletterten also bis ganz nach hinten durch und legten uns auf die einigermaßen gemütlichen Matratzen – immerhin hatte ich so ausnahmsweise mal Beinfreiheit! Die ersten zwei Stunden der Fahrt bliebt es auch erstaunlich gemütlich, doch je länger wir lagen, desto unangenehmer wurde es. Die Matratzen waren schon alt und durchgelegen und ohne die Chance sich auszubreiten oder wenigstens aufzusetzen, war die Fahrt doch etwas anstrengend. Die Decke des Busses war zu niedrig, um ordentlich sitzen zu können und so waren natürlich auch viele andere Beschäftigungsmöglichkeiten weg.

Mit zwei sehr kurzen Pausen erreichten wir gegen Abend dann aber doch Pakse und wurden dort mit TukTuks fast direkt bis zu unserem Hotel gefahren. Naja, um genau zu sein wurden wir mit genau einem TukTuk zu unserem Hotel gefahren. In besagtem TukTuk saßen dann auch fast alle Menschen, die vorher in dem Bus saßen – inklusive Gepäck. Weil aber nicht alle rein passten, durften einige Passagiere sich auf die Abstellfäche hinten stellen und am TukTuk festhalten, um überhaupt noch mitzukommen. Insgesamt waren wir mit 18 Personen in und auf diesem Gefährt, das eigentlich für sechs bis maximal acht Personen ausgelegt ist. Hier das wundervolle Bild zu dieser Erfahrung:

Und damit ist nicht nur dieser Artikel zu Ende, sondern auch der Reise-Abschnitt „Laos“. Das nächste Land, das auf unserer Liste steht, war nicht was wir erwartet hätte, wo diese Reise uns hin führt, doch dazu mehr im nächsten Artikel. Besagter nächster Artikel erscheint übrigens schon morgen, wir versuchen wieder einmal etwas aufzuholen!
Sayonara!
Was für eine unfassbare Tour! Nach dem ersten schlimmen Chaos in Laos wurde es wirklich richtig gut. Während des sooo tollen Videos habe ich die ganze Zeit mit Euch gegrinst. Und auch wenn Ihr mir das nicht glauben mögt: Die Kletter-Zipline-Tour hätte ich sofort mitgemacht und beneide Euch sehr darum. Das muss irre gewesen sein. Wie schön, dass Laos Euch damit dann doch noch ein bisschen entschädigt hat.
Gute Weiterreise!!
Wow, was für ein Abenteuer! Und wie schön, dass es auch positive Erlebnisse gibt, die Ihr aus Laos mitnehmen könnt! Vielen Dank für das tolle Video und den Bericht!
Gute Weiterreise!
Das Warten hat sich gelohnt! Danke von Oma an Liebling. 😉😅